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Kidslife · das Elternmagazin

Kinder und Haustiere – was Eltern wissen sollten

Girl with dog
Foto: Valya Polishchuk / Unsplash

Fast alle Kinder wünschen sich irgendwann ein Haustier und versuchen alles, um ihren Wunsch durchzusetzen. Das bringt viele Eltern in eine knifflige Lage: Einerseits möchten sie dem Kind seinen sehnlichsten Wunsch erfüllen. Doch ein Haustier benötigt viel Aufmerksamkeit und Pflege und es kostet Geld – und wer geht jeden Tag mit dem Hund Gassi?

Tiere fördern Kinde auf vielen Ebenen

„Kinder, die mit einem Heimtier aufwachsen, sind glücklicher, ausgeglichener und selbstbewusster. Sie zeigen sogar bessere Leistungen in der Schule“, so Professor Reinhold Bergler, Leiter des Forschungskreises Heimtiere in der Gesellschaft, nach Auswertung mehrerer Studien.  „Ganz wichtig ist, dass die Kinder ohne erhobenen Zeigefinger lernen können. Ein Hund muss gefüttert werden und eine Katze, die geärgert wird, zeigt sehr deutlich, wann sie genug hat. So lernen Kinder spielerisch, die Bedürfnisse anderer zu akzeptieren, Verantwortung zu übernehmen und Grenzen zu respektieren – alles wichtige soziale Fähigkeiten.“

Dog in livingroom tent
Foto: Cole Keister / Unsplash

Welches Tier passt zu uns?

Haustiere zeigen den Kindern sehr deutlich, dass Hund, Katze oder Hase keine Kuscheltiere sind, die alles mit sich machen lassen, sondern Persönlichkeiten, die irespektiert werden wollen. Vorausgesetzt immer, dass das Kind alt genug ist um die tierischen Äußerungen zu verstehen.

Mit Kleintieren wie Meerschweinchen oder Zwergkaninchen kommen auch kleinere Kinder schnell zurecht, denn sie sind leicht zu halten sind und gewöhnen sich schnell an Menschen. Allerdings müssen die Eltern ihnen einen artgerechten und achtsamen Umgang mit den kleinen Freunden beibringen,

Katzen sind sehr verspielt und verschmust, aber auch eigenwillig– sie wissen sich zu wehren, wenn die Sprösslinge einmal grob werden. Daher eignen sie sich für eher ruhigere Familien und Kinder ab Grundschulalter.

Ideale Gefährten für Familien, die gerne spazieren gehen und draußen toben sind Hunde. Treu, sozial und freundlich können sie je nach Rasse ideale Freunde und Begleiter auch für ängstliche und schüchterne Kinder sein.

Auf jeden Fall betrifft die Anschaffung eines Haustieres die ganze Familie und die Enscheidung dafür oder dagegen sollte gemeinsam getroffen werden. Ein Hundeleben währt bis zu 15 Jahren, eine Katze kann sogar 20 Jahre alt werden. Das bedeutet: Eltern müssen sich auch dann noch um den Vierbeiner kümmern, wenn die Kinder ausgezogen sind.

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Foto: Paul Hanaoka / Unsplash

Und wer macht das Katzenklo sauber?

Je nach Alter, Reife und Charakter sollten Kinder in die Pfelge des Haustieres mit einbezogen werden. Ein Kindergartenkind kann schon erste kleine Aufgaben übernehmen: z. B. den Wassernapf füllen. So lernt es, dass es Verantwortung für das kleine Wesen hat. Ab ca. 8 Jahren können Kinder bereits einen  Großteil der anfallenden Tierpflege erledigen, brauchen aber immer noch Aufsicht.

Wenn das Haustier stirbt

Beim Tod eines geliebten Haustiers sind Kinder in der Regel zum ersten Mal mit dem Tod konfrontiert und müssen lernen, zu trauern. „Aber auch dies ist eine unersetzliche Erfahrung, die Kinder mit Haustieren machen“, meint Tierarzt Khatchikian. Der Verlust eines Tieres ist meist für die ganze Familie schwer. Eltern können ihr Kind bei seiner Trauer unterstützen, indem Sie das Tier zusammen begraben und kleine Rituale feiern, z. B. für eine Weile jeden Abend eine Kerze für das Tier anzünden. Solche Rituale helfen nicht nur Kindern, sondern auch den Großen dabei, den Tod des vierbeinigen Familienmitglieds zu verarbeiten.“

 

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Foto: Kirsten Lachance / Unsplash

Fragen die sich angehende Tiereltern stellen müssen

·  Haustiere sind Familienmitglieder – ist uns klar, dass wir uns mit unserer Entscheidung über viele Jahre binden?

· Dürfen wir in unsere Wohnung überhaupt einen Hund oder eine Katze halten? Und sind unsere Wohnräume überhaupt geeignet für eine artgerechte Haltung?

· Sind wir uns über die Kosten, die das Tier mit sich bringt, im Klaren? Und was ist, wenn das Tier krank wird und eine Operation nötig ist?

· Gassi gehen, Fellpflege, Streicheln, Schmusen und Spielen – all das braucht Zeit. Haben wir die? Wie verteilen wir die Aufgaben in der Familie?

· Was machen wir mit unserem Tier, wenn wir in Urlaub fahren? Wer kümmert sich dann darum?

Bunny in Hand
Foto: Paige Cody / Unsplash

Was kostet ein Haustier?

Hunde

Ein Rassehund vom Züchter kostet mindestens 300 Euro – je nach Rasse auch ein Vielfaches davon. Tierheime vnehmen ca. 150 bis 300 Euro Schutzgebühr, dafür sind die Tiere geimpft, entwurmt und manchmal sogar gechipt. Die Ausstattung aus Korb, Halsband mit Leine, Spielzeug etc. kommt auf etwa 80 bis 250 Euro. Mit Futter, Hundesteuer, Hundehaftüflicht und Tierarztbesuchen summieren sich die Unterhaltskosten pro Jahr auf 550 bis 850 Euro und können leicht mehr als 1000 Euro betragen.

Katzen

Die Preise für Rassekatzen vom Züchter oder für Katzen aus dem Tierheim sind ebenso hoch wie bei Hunden. Tierarztbesuche kosten etwa 100 Euro pro Jahr. Die Erstausstattung aus Korb, Katzenklo, Kratzbaum, Transportbox, Näpfe etc. beläuft sich auf 200 Euro; das Futter kommt auf ca. 10 bis 30 Euro monatlich.

Kleintiere:

Kaninchen, Ratten, Meerschweinchen & Co. sind bereits für 15 bis 30 Euro zu haben. Käfig, Wasser- und Futternapf kosten etwa 50 bis 80 Euro. Für Futter sind monatlich 10 bis 30 Euro fällig. Insgesamt kostet der Unterhalt eines Kleintiers im Jahr zwischen 200 und 300 Euro.

Pferde

kosten mind. 2000 Euro – nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Wer nicht auf dem Land wohnt und über eigene Wiesen und Stallungen verfügt, muss erhebliche Summen für Haltung und Pflege ausgeben, etwa 300 bis 600 Euro pro Monat Hinzu kommen Tierarzt und eine kostspielige Restausstattung.

Child with dog
Foto: Nathan Hanna / Unsplash

Tiere aus dem Tierheim

In den Heimen warten eine Menge toller Hunde, Katzen und Kleintiere auf ein liebevolles Zuhause. Da manche von ihnen jedoch durch eine traurige Vergangenheit traumatisiert sind, ist es wichtig, etwas über die Vorgeschichte des Tieres und seine Eignung für Kinder zu erfahren. Die Mitarbeiter der Tierheime nehmen sich dafür gerne Zeit. Hunde kann man bei Spaziergängen kennen lernen – und dabei spüren, ob die Chemie stimmt.

Und wie ist das mit Allergien?

Haustiere können verschiedene Krankheitserreger übertragen oder auch Allergien auslösen. Deshalb ist es wichtig, sie regelmäßig auf Krankheiten untersuchen und entwurmen, entflohen und impfen zu lassen. Bereits vor der Anschaffung eines Vierbeiners sollten alle Familienmitglieder einen Allergietest machen. Sonst gibt es Trauer und Tränen, wenn das neue Haustier wieder abgeschafft werden muss.

Zum Weiterlesen:

www.haustiere.de: große Haustier-Community

www.haustiere-info.de: Heimtiermarkt; Infos zu Züchtern, Tierärzten und Tierheimen

www.tierseiten.net: große Linksammlung zu allen Arten von Haustieren

www.tierschutzakademie.de: Infos zu Tierschutz, Tierheimen und Haustieren

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