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Kidslife · das Elternmagazin

Egoshooter

Kinder und Egoshooter

Egoshooter
Foto: pixabay.de

Viele Eltern sind besorgt, dass ihre Kinder zu früh mit Gewalt in Games konfrontiert werden. Laut KIM-Studie 2014 hat jedes vierte Kind zwischen sechs und 13 Jahren schon einmal ein Spiel gespielt, für das es noch zu jung war. Von den in der JIM-Studie 2014 befragten computerspielenden Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren spielt etwa die Hälfte gewalthaltige Games. Motive dafür sind vielfältig: von der Dynamik und Spannung im Kampf um die eigene virtuelle Existenz, um Macht-Fantasien auszuleben, sich abzureagieren, Grenzen zu testen oder mitzureden.

„Spiele können Spaß machen, die Fantasie anregen, Kompetenzen fördern, aber auch überfordern, abstumpfen oder die Zeit vergessen lassen. Dabei kommt es darauf an, dass Eltern Spiele gut auswählen, mit ihrem Kind spielen und es dabei beobachten sowie einige Regeln vereinbaren und auf deren Einhaltung achten“, so SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer.

Auf Alterskennzeichen achten
Eine erste Orientierung bieten die Alterskennzeichen der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK), die sich auf jedem Spiel auf Trägermedien finden lassen. Titel ohne Altersbeschränkung (USK 0) sind unbedenklich. Spiele ab sechs Jahre können unheimliche Sequenzen enthalten, aber keine realistische Gewalt. Spiele ab 12 Jahre sind oft kampfbetont und actionreich, die Gewalt jedoch weniger drastisch als in vielen Games, die ab 16 oder 18 Jahre freigegeben sind. Die Kennzeichen weisen aber nur auf beeinträchtigende Inhalte hin und sind keine Empfehlung.

Empfehlungen einholen

Diese erhalten Eltern auf Ratgeberportalen wie in der Spielesuche von SCHAU HIN! auf www.schau-hin.info/spielesuche. Hier können Eltern Spiele nach Genre, Trägermedium sowie empfohlenem Alter auswählen oder direkt suchen und erhalten eine Einschätzung dazu. Weitere Informationen zu konkreten Spieletiteln bieten auch spieleratgeber-nrw.de und spielbar.de. Auch Seiten wie blinde-kuh.de/spiele, klick-tipps.net/spielen und seitenstark.de, Preise wie TOMMI, Pädi oder GIGA Maus, aber auch andere Eltern, Bibliotheken oder die Schule helfen bei der Orientierung.

Inhalte einordnen

Eltern können Games genauer überprüfen, indem sie die Spielerfahrung und –weise des Kindes auf der einen Seite sowie Faktoren des Spiels auf der anderen Seite berücksichtigen. Hierzu gehören etwa Kontext, Genre, Form der Darstellung und Häufigkeit von Gewalt, Inszenierung über Effekte wie Musik und Sounds sowie Identifikationspotenzial der Figuren. Neben Shootern sind Action-Adventure, militärische Strategie-, Rollen- und Kampfspiele meist besonders gewalthaltig. Bei Mehrspieler- und Online-Games hat die soziale Interaktion großen Einfluss: Spieler können sich etwa durch Beleidigungen im Spielchat zu gewalthaltigen Spielaktionen verleiten. Zudem kann der Wettbewerb die Aggressivität der Spieler erhöhen und zu einer erhöhten Spieldauer führen.

Vor Gewalt schützen 

Am besten aber spielen Eltern gerade mit jüngeren Kindern zunächst gemeinsam. Zeigt ihr Kind dabei deutliche Anzeichen von Angst oder Anspannung, ist das Spiel weniger geeignet. Zudem sind technische Maßnahmen wie Sicherheitseinstellungen bei Konsolen oder mobilen Geräten eine gute Ergänzung. Hinweise finden Eltern bei SCHAU HIN! auf www.schau-hin.info/sicherheit.

Konsequent bleiben

Eltern können in einem Gespräch ihrem Kind vermitteln, dass Gewalt keine Lösung und kein Zeichen von Stärke oder Reife ist und gut begründet klare Grenzen setzen, indem sie unpassende Spiele verbieten, Alternativen anbieten, etwa ein Farb- statt Ego-Shooter. Grenzen vereinbaren gilt auch für die Zeit vorm Bildschirm. Ab dem Alter von zehn Jahren kann man ein Stundenkontingent pro Woche vereinbaren, das sich die Kinder frei einteilen können. Richtwert ist hier in etwa pro Lebensjahr eine Stunde. Dann sollte aber unbedingt auf Spielpausen geachtet werden.

„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Telekommunikationsunternehmens Vodafone, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

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