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Kidslife · das Elternmagazin

Überkreuzbewegungen für ein kluges Köpfchen

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Wozu Überkreuzbewegungen?

Überkreuzbewegungen bringen das Gehirn in Schwung. Das Großhirn besteht aus zwei Hälften. Während die linke Hälfte als die analytische bezeichnet wird, spricht man bei der rechten von der ganzheitlichen, kreativen Gehirnhälfte. Jede, der beiden Hemisphären, hat unterschiedliche Aufgaben:

Die linke analytische Hälfte ist zuständig für Einzelheiten, Zahlen, Buchstaben, Strukturen, Planung, Unterschiede, folgerichtiges Denken, Analyse, Buchstaben- und Satzkonstruktionen. Die rechte ganzheitliche, ist für Überblick, Bilder, Gefühle, Spontaneität, Ähnlichkeiten, gleichzeitiges Handeln und Denken, Intuition, Rhythmus und Dialekt verantwortlich. Grundsätzlich werden immer beide Gehirnhälften benutzt, eine der beiden ist jedoch die bevorzugte Seite, die vor allem bei spontanen Handlungen entscheiden, wie eine Information aufgenommen wird.

Nach zahlreichen Untersuchungen konnte festgestellt werden, dass das Gehirnpotential optimiert werden kann, wenn beide Gehirnhälften eingesetzt werden. Das heißt, dass man gezielt die Zusammenarbeit der beiden Hirnhälften trainieren sollte. Dies kann durch bestimmte Bewegungen, den Überkreuzbewegungen die aus der Edu-Kinestetik stammen, erreicht werden.

Die Übungen und Bewegungsabläufe sind leicht zu erlernen – und zeigen große Wirkung. Außerdem machen sie richtig Spaß und entsprechen den natürlichen Bedürfnissen eines Kindes – die körperliche Bewegung!

überkreuzbewegungen

Buchtipp:

Brain-Gym® – Mein Weg, von Dr. Paul E. Dennison, VAK Kirchzarten

Bewegung das Tor zum Lernen, von Carla Hannaford, VAK Kirchzarten

Spiele mit Überkreuzbewegungen

Ich lege die rechte Hand …

Die Kinder stehen oder sitzen im Raum verteilt. Nun sagt der Spieleiter z. B.: „Lege die rechte Hand ans linke Ohr!“ oder „Lege den linken Daumen an deine rechte Schulter.“ oder „Berühre mit deiner rechten Hand den linken großen Zeh!“ usw. Wichtig dabei ist, dass die Berührungen der einzelnen Körperteile immer „überkreuz“ durchgeführt werden. Solange spielen wie die Kinder Lust haben.

Variante: Mit Musik macht’s noch mehr Spaß!

Zu Musik laufen die Kinder durch den Raum. Stoppt die Musik, ruft der Spielleiter z. B. „ Linke Hand an rechtes Ohr“ oder „Rechter Daumen an linkes Knie“. Jedes Kind führt die Anweisung durch. Beginnt die Musik wieder, geht das Spiel von vorne los.

Weitere Variante: Die Kinder spielen paarweise. Stoppt die Musik, dann legt das eine

Kind z. B. seinen linken Daumen an das rechte Ohr des anderen Kindes und umgekehrt. Lustige „Verrenkungen“ sind dabei garantiert! Durch die Überkreuzbewegungen wird das Körpergefühl verbessert.

Krabbelmikado

Zwei Zollstöcke werden komplett ausgeklappt und in der Mitte in einem 90-Grad-Winkel abgewinkelt. Dann werden sie so ineinander verschränkt hingestellt, dass sie ein Zelt mit vier Stützen darstellen.

Je nach Anzahl der Kinder werden genau so viele „Zollstockzelte“ im Raum verteilt aufgestellt.

Nun verwandeln sich alle Kinder in Krabbeltiere, begeben sich in den Vierfüßlerstand und krabbeln durch den Raum. Wenn der Spielleiter ruft:„Alle Tiere krabbeln in ihre Zelte (oder Häuschen)!“ suchen sich die Kinder blitzschnell eine „Zollstockunterkunft“ und krabbeln unten durch. Doch das Zelt darf nicht umfallen, sonst ist man ausgeschieden.

Tipp: Krabbeln fördert die gute Zusammenarbeit der linken und rechten Gehirnhälften. Außerdem schult dieses Krabbelspiel urch die Überkreuzbewegungen die körperliche Wahrnehmung.

Variante: Wie oben beschrieben, werden die Zollstockzelte aufgestellt und die Kinder krabbeln umher. Diesmal steht jedoch ein Zelt weniger als die Anzahl der Kinder im Raum verteilt. Ruft der Spielleiter: „Alle Krabbeltiere schnell in ihre Zelte!“ sucht sich jedes Kind ein Zelt. Das Kind das kein freies Zelt mehr erwischt hat, scheidet aus. Nach jeder Spielrunde wird ein Zelt abgebaut. Gewonnen hat, wer das letzte Zelt besetzt hat. Diese Variante kann auch mit Musik gespielt werden; stoppt die Musik, müssen die Kinder schnell versuchen ein Zelt zu erreichen.

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Überkreuzklatschen

Zwei Kinder finden sich zu einem Paar zusammen und setzten oder stellen sich einander gegenüber. Ihre Hände sind erhoben. Langsam beginnen sie zu klatschen und werden immer schneller:

In die eigenen Hände …

mit der rechten Handfläche auf die rechte Handfläche des Gegenüber …

in die eigenen Hände …

mit der linken Handfläche auf die linke Handfläche des Gegenübers …

in die eigenen Hände …

mit beiden Handflächen auf beide Handflächen des Gegenübers.

Tipp: Durch das Überkreuzklatschen wird das Überkreuzen der Mittellinie spielerisch geübt. Außerdem wird die Hand-Augenkoordination – die unerlässlich für den Schreibvorgang ist – gefördert.

Variante: Überkreuzklatschen kann jedes Kind auch ganz für sich alleine machen: Im sitzen oder stehen zuerst:

In die eigenen Hände klatschen …

mit der rechten Hand auf den linken Oberschenkel klatschen …

wieder in die eigenen Hände klatschen …

mit der linken Hand auf den rechten Oberschenkel klatschen …

nochmal in die eigenen Hände …

und zum Abschluß mit beiden Händen auf beide Oberschenkel.

Wenn beim Klatschen ein begleitender Reim gesprochen wird, wird zusätzlich die Gehirnintegration gefördert.

Reime werden oftmals in der Sprachförderung eingesetzt. Sie sprechen die rechte Gehirnhälte, die für Rhythmus und Melodie zuständig ist an, sowie – durch das gesprochene Wort – die linke Hälfte, da diese hauptsächlich für die Sprache zuständig ist. Reime gibt es zahlreichen Varianten; wer erinnert sich nicht an „Bei Müllers hat´s gebrannt, brannt, brannt …!

Natürlich können sich die Kinder auch selbst neue Reime einfallen lassen.

Fazit: Überkreuzbewegung bzw. Überkreuzbewegungen sind eine ausgezeichnete Methode Kindern spielerisch zu helfen, die die Kinder gern mitmachen und auch selbst ausführen.

Zeichnung und Text: Antje Szillat, Lerntherapeutin

Buchtipp:

Spiele für Kopf und Herz  von Antje Szillat

 

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