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Eltern-Kind Kommunikation: Kleine Worte – große Wirkung

Eltern-Kind Kommunikation: Klare Worte - gutes Verhältnis
Bild von jodygjohnston auf Pixabay

Eine gute Eltern-Kind Kommunikation hat viel damit zu tun, wie wir das, was wir wollen in Worte fassen und einander mitteilen. Es bedeutet, uns über unsere Intentionen und Ziele klar zu werden, aber auch aufeinander Rücksicht zu nehmen und, dort wo es nötig ist, gemeinsam Kompromisse zu finden oder Lösungen zu suchen. Es bedeutet, aufmerksam, rücksichtsvoll und präsent zu sein. Das klingt eigentlich ganz einfach. Doch wie sich zeigt, sind scheinbar einfache Dinge im Alltag manchmal schwer in die Tat umzusetzen.

Klare und selbst-bewusste Kommunikation (auch mit uns selbst) ist eine sehr wertvolle Fähigkeit in unserer Zeit der Reizüberflutung und der schnellen Veränderungen. Klare Worte geben Kindern Halt und Orientierung und tragen viel zu einem besseren und stressfreien Miteinander bei.

Wir haben Fachdozentin und Coach Andrea Gemmer um ein paar Tipps gebeten, um mehr Selbst-Bewusst-Sein für unsere Ausdrucksweise zu entwickeln und die Kommunikation mit den Kindern zu verbessern. Dabei hat sie uns auf zwei der häufigsten Fehler hingewiesen, die Eltern oft unbewusst machen.

Eltern Kind Kommunikation
Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay

1. Eltern verwechseln oft Frage und Aufforderung

In der Regel sind wir Erwachsene immer beschäftigt, d. h. in Eile. Wenn es besonders schnell gehen muss, weil wir z.B. zum Einkaufen wollen, beginnen wir häufig, ungeduldig und in genervtem Ton auf unsere Kinder einzureden. „Würdest du dich jetzt bitte beeilen?“ „Geht es noch langsamer, dass du die Schuhe anziehst?“ „Kannst du mal schneller machen?“ „Immer das gleiche Theater mit dir, wenn wir los müssen!“

Kommen Dir solche Sätze auch bekannt vor? Statt klar eine Aufforderung zu geben, stellen wir eine Frage nach der anderen. Zudem beenden wir unseren Redeschwall möglicherweise mit einer abwertenden Aussage. Mit all dem verwirren wir unsere Kinder. Bevor Du zu reden beginnst, werde Dir bewusst, ob Du wirklich eine Frage stellen oder eine Aufforderung geben möchtest. So bekommt dein Kind Klarheit und kann deine Botschaft verstehen.

Besser: Formuliere das, was Du möchtest klar und deutlich und bilde kurze Sätze, wie z.B. „Hol jetzt deine blauen Schuhe aus dem Schrank. Setzt dich auf die Bank. Zieh erst einen Schuh an… .“

Dazu noch ein wertvoller Tipp  Sei immer zu 100% präsent beim Sprechen. Wenn Du nebenbei dein Handy checkst oder noch schnell in die Küche rennst, kommt das, was Du sagen möchtest beim Gegenüber nicht richtig an.

2. Eltern sagen zu oft: „Ja, aber…“

Du bist am Supermarkt angekommen, doch dein Kind entdeckt die geöffnete Eisdiele gegenüber und fragt, ob es ein Eis haben darf. Deine Antwort: „Ja, – aber nur eine Kugel.“ Fängt dein Kind trotz des „Ja“ zu motzen an, es wolle zwei Kugeln, eine sei zu wenig und Du verstehst die Welt nicht mehr?

Werde selbst-bewusst, ob Du das Wörtchen „aber“ wirklich in deinem Satz brauchst – denn damit torpedierst Du die positive Aussage am Satzanfang und provozierst Widerspruch und Trotzreaktionen. Wie schade! Im Grunde steht die Formulierung „Ja, aber…“ für ein verdecktes“Nein!“ und bedeutet, dass Du dich einem Konflikt entziehen möchtest.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Eltern Kind Kommunikation: Unsere Worte prägen unsere Kinder fürs Leben

Wir Erwachsene sind in allem Vorbild für unsere KinderAuch die Art und Weise wie wir „Großen“ miteinander und mit unseren Kindern kommunizieren, prägt sie fürs ganze Leben – und wiederholt sich meistens später auch in ihrem Umgang mit dem eigenen Nachwuchs. Hörst Du nicht selber auch oft im Kopf die Dinge, die deine Eltern oft zu Dir gesagt haben?

Es lohnt sich also, vor dem Sprechen „das Gehirn einzuschalten“, einmal tief Luft zu holen und die Worte zu finden, die beim Anderen Türen öffnen, anstatt sie zu verschließen. Gemeinsam geht alles besser – und klare Worte sind der Schlüssel zu einem guten Miteinander.

Andrea Gemmer
Andrea Gemmer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Andrea Gemmer, ist Trainerin und Coach zum Thema „selbst-bewusste Kommunikation“. Sie arbeitet vor allem mit Eltern und KITA-Mitarbeiter*innen, damit diese erfolgreich und wirkungsvoll miteinander und auch mit den Kindern kommunizieren können. Hier gibt es weitere Informationen zu ihrer Arbeit.

Weitere Beiträge unserer Serie von Andrea Gemmer zur gelungenen Eltern-Kind-Kommunikation:

Kann ich oder darf ich?

So kommt deine Botschaft an

Weniger Druck – mehr Lebensfreude

Tipps für Eltern

 

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