Eltern sein und Paar bleiben – so kann es klappen
Eltern sein und Paar bleiben – ein Liebespaar möglichst, geht das? Wenn aus zweien plötzlich drei werden, oder sogar vier oder fünf, entsteht eine Situation, die beide Partner vor ganz neue Herausforderungen stellt.
Text: Karin Katz, Fotos: Pixabay
Das Leben verändert sich, es wird bunter und reicher, aber auch chaotischer und anstrengender.
Was können Eltern tun, damit ihre Liebe frisch bleibt und nicht dem Alltag zum Opfer fällt?
Wir haben Paare im Umkreis der Kidslife-Redaktion nach ihren Erfahrungen befragt und je eine Liste mit 7 Anregungen und 7 „Verboten“ für Euch zusammengestellt.
Eltern sein und Paar bleiben –
Das solltet ihr tun:
Einen guten Babysitter finden
Ja, das gehört zu den wichtigsten Dingen, um den Familienfrieden und die gute Laune zu erhalten, besonders, so lange die Kinder noch nicht in die Schule gehen. 7 Tage und 24 Stunden rund um die Uhr Mutter, bzw. Vater zu sein schafft niemand, ohne dass andere Dinge auf der Strecke bleiben – z. B. die Liebe. Wer das zu teuer findet, sollte sich um andere Möglichkeiten kümmern, z. B. sich mit Freunden abwechseln oder Opa und Oma mit einbeziehen.
Freiräume für den Einzelnen schaffen
Der Partner ist wichtig. Unsere eigene Beziehung zu uns selbst und zu unseren Freunden ist es auch. Und: alles wird schöner, wenn es mal eine Pause gibt, auch das Zusammensein. Außerdem hat man mehr zu erzählen, wenn jeder auch noch eigenen Hobbies und Interessen nachgeht.
Gemeinsame Abende und Wocheneneden einplanen
Um ein Liebespaar zu bleiben, muss man sich manchmal auch so fühlen können – und die Elternrolle abstreifen. Ein Abend in einem netten Lokal, ein Picknick zu zweit, ein Spaziergang ohne Kinder und wenn es geht auch mal ein Wochenendausflug zum Verwöhnen wirken Wunder in der Beziehung. Tapetenwechsel bringen neue Eindrücke und ein schönes Hotelzimmer kann sehr beflügelnd wirken!
Separate Bäder benutzen
Wenn irgend möglich, wenn nicht, dann wenigstens separate Toiletten. Klingt simpel, ist aber wichtiger, als man denkt, denn – wer will schon dauerhaft auf Intimsphäre verzichten?
Gemeinsam etwas Neues probieren
Eine gemeinsame Routine ist gut und wichtig, aber, damit die Beziehung nicht in Langeweile erstickt, sollten wir uns ab und zu etwas Neues ausdenken. Zusammen einen Tanz- oder Kochkurs machen, ein Theaterstück ansehen, neue Leute kennen lernen oder neue Restaurants ausprobieren.
Kleine Aufmerksamkeiten
Wenn ein Paar Eltern wird, steht der Nachwuchs oft so im Vordergrund, dass die Aufmerksamkeit für den anderen nachlässt. Dabei können liebevolle Kleinigkeiten Wunder wirken – und nie brauchen wir sie so nötig, wie jetzt: eine liebe Notiz wenn man sich am Morgen nicht gesehen hat, ein Blümchen, ein Kompliment, ein Kuss! An solche Gesten sollten wir bewusst denken – gerade dann, wenn alles stressig erscheint!
Im Gespräch bleiben
Und zwar nicht über Kind und Kegel, sondern über andere Dinge. Was beschäftigt Dich gerade, was liest Du, was würdest Du gerne mal machen? Oft klappt das besser, wenn wir nicht zu Hause sind sondern z. B. in einem netten Lokal.
Eltern sein und Paar bleiben –
Das solltet ihr vermeiden:
Schwierige Themen am Abend klären wollen
Problematische Themen gibt es immer wieder, wenn man Haus und Bett zusammen teilt – und erst recht, wenn man Kinder hat. Es ist auch wichtig, darüber zu reden. Aber bitte, in aufgeräumter Stimmung und nicht dann, wenn beide müde sind. Wählt möglichst einen angenehmen Rahmen – bei einer Tasse Tee oder einem Glas Rotwein und auf jeden Fall, wenn die Kinder nicht im Raum sind.
Probleme im Schlafzimmer klären
Das Schlafzimmer sollte ein Raum sein, in dem man den Tag hinter sich lassen kann, entweder um zu entspannen und zu schlafen, oder auch um sich dem Partner zu widmen und der Liebe. Probleme sollten vor der Türe abgelegt werden, sonst herrscht bald Funkstille im Bett.
Sich gehen lassen
Langzeitbeziehungen bringen es mit sich, dass man den Partner ganz genau kennenlernt und keine Schwäche verborgen bleibt. Wer trotzdem oder gerade deshalb für den anderen attraktiv bleiben will, sollte auf sich achten. Täglich in Jogginghosen und schlabbrigen Shirts durchs Haus turnen, ungewaschene Haare am Frühstückstisch oder jede Woche ein Kilo mehr auf den Hüften und schon vergisst man, warum man sich mal ineinander verliebt hat.
Am Anderen herumnörgeln
Warum liegen schon wieder deine Hemden auf dem Boden? Du schraubst nie die Zahnpastatube zu! Kannst Du dich nicht schneller fertigmachen? Ständige Vorwürfe und Nörgeleien sind erstrangige Liebestöter und wem die Liebe lieb ist, sollte gar nicht erst damit anfangen. Jede Münze hat zwei Seiten und kleine Schwächen gehören zum Anderen dazu. Vielleicht gibt es ja einen charmanteren Weg einander zu überzeugen, die eine oder andere Angewohnheit zu ändern.
Den Anderen für selbstverständlich nehmen
Jemand, der immer für uns da ist, gehört bald zum selbstverständlichen Inventar unseres Lebens – und das ist ja auch gut so. Dennoch ist es für die Liebe wichtig zu spüren, dass man für den Anderen immer noch etwas Besonderes ist, dass die Zeit, die man zusammen hat, kostbar ist.
Träume begraben
Da war doch noch was, bevor der Nachwuchs auf die Welt kam, etwas, bevor das Haus gebaut wurde … Wollten wir nicht die Welt entdecken, malen, in einer Band spielen, italienisch lernen? Es lohnt sich, solche Träume zu verfolgen, die des anderen zu behüten und gemeinsam darüber zu reden. Denn wenn sie begraben werden, geht etwas Wichtiges verloren – vielleicht auch die Liebe!
So, jetzt wißt Ihr, wie es geht! Mit diesen Tipps haltet ihr durch bis zur Goldenen Hochzeit. Für die, die noch mehr Anregungen brauchen, haben wir hier noch ein paar Buchtipps: