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Kidslife · das Elternmagazin

Cornelia Funke

Glück, das wie Kakao schmeckt

Cornelia Funke

Wie Cornelia Funke zur erfolgreichsten deutschen Kinderbuchautorin wurde

Das Glück fühlt sich „dick und frech und warm und weich und rot und blau und federleicht“ an und es schmeckt wie Kakao. Was die Glücksfee Pistazia, herausgefunden hat, weiß inzwischen auch ihre Schöpferin, Cornelia Funke, aus eigener Erfahrung.

Mit Büchern, die die Magie des Lesens auf jeder Seite spürbar machen, hat es die begnadete Erzählerin zur erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorin gebracht – und sich selbst den Traum vom Leben in Kalifornien erfüllt.

50 Bücher hat Cornelia Funke bis heute geschrieben, sie wurden in 45 Sprachen übersetzt und mehr als 13 Millionen Exemplare sind weltweit verkauft worden. Die drei Bände der Tintenwelt-Trilogie über die Magie des (Vor-)lesens, in der die Grenzen zwischen der erzählten und der realen Welt verschwimmen machten Cornelia Funke endgültig zur Starautorin, die häufig auch die auch die „deutsche Joanne K. Rowling“ genannt wird. Cornelia Funke gelingt es wie nur wenigen Autoren ihre Leser mitzunehmen, auf eine fantastische Reise durch ihre Bücher – und ihnen etwas von der Magie des Lesens zu vermitteln.

 „Ich liebe es, wenn eine Geschichte mich überrascht“

Wer Cornelia Funke persönlich kennen lernt, erlebt eine ausgesprochen herzliche Frau. Denn bei allem Erfolg hat sie ihre Natürlichkeit bewahrt und nie den Boden unter den Füßen verloren. Antje Szillat hat mit der sympathischen Autorin gesprochen über das Lesen und Schreiben, ihre Träume und ihr neues Leben in Los Angeles.

Ich habe kürzlich bei Google 1.430.000 Einträge über Sie gefunden. Wie fühlt sich das an? Gibt es eigentlich irgendetwas, was noch nicht über Sie geschrieben wurde?
Manchmal bin ich da selbst nicht so sicher. Allerdings hab ich die Einträge auch noch nicht alle gelesen. Zum Glück ist der Rummel bei Schriftstellern natürlich nichts im Vergleich zu dem, der um Schauspieler getrieben wird.

Können Sie sich noch daran erinnern, wie es dazu kam, dass sie Ihre
erste Geschichte geschrieben haben?

Ich war eine gelangweilte Illustratorin, die sich Bücher über Drachen und tausendäugige Dschinns zum Bebildern wünschte. Und da ich die von keinem Verlag zugeschickt bekam, setzte ich mich eines Abends hin und schrieb mein erstes Buch.

Ist Schriftstellerin Ihr Traumberuf oder was würden Sie gerne noch etwas anderes ausprobieren?
Es ist mein absoluter Traumberuf – auch wenn ich das erst mit Anfang Dreißig erkannt habe. Vor allem, weil ich für Kinder schreiben kann. Ich will kein Astronaut mehr werden, wie mit elf Jahren oder Pilot oder zu den Indianern ziehen – der Wunsch kam natürlich von ausgiebiger Karl May-Lektüre – ich will einfach nur Geschichten schreiben. Und ab und zu einen Film daraus machen.

Sie schreiben sowohl Kinder- als auch Jugendbücher. Wissen Sie schon von Anfang an, ob das Buch, das gerade am Entstehen ist, ein Kinder- oder ein Jugendbuch wird – oder kristallisiert sich das erst beim Schreiben heraus?
Ja, das stellt sich oft erst heraus, wenn ich mit dem Schreiben anfange. Bei dem Buch, an dem gerade arbeite zum Beispiel, hatte ich erwartet, dass es, was Zielgruppe und Umfang betrifft, ähnlich wie die Tintenbücher wird, aber statt dessen wurde es wesentlich kürzer und ist auch schon für 8-jährige gut lesbar. Ich liebe es, wenn eine Geschichte mich so überrascht.

Letzten Winter waren Sie auf Lesereise in Deutschland unterwegs. Wie wichtig ist Ihnen dieser enge Kontakt mit Ihren Jugendlichen und erwachsenen Lesern?
Das ist mir sehr, sehr wichtig. Ich lese auch zu Hause in Los Angeles regelmäßig in Schulen und Buchhandlungen, um den Draht zu meinen Lesern nicht zu verlieren. Außerdem liebe ich es, meine Geschichten vorzulesen, die Fragen der Kinder zu beantworten und ihnen ihre Bücher zu signieren. Es erinnert mich immer wieder daran, für wen ich schreibe – und es macht glücklich zu sehen, wie sehr die Geschichten geliebt werden. Diesmal hatten sogar viele Kinder von meiner Schokoladensucht gehört und mir welche mitgebracht. Sehr nett! Vor allem, weil deutsche Schokolade nun mal besser ist als amerikanische.

Können Sie sich vorstellen, irgendwann einmal nach Deutschland zurückzukehren?
Zurzeit nicht. Ich bin sehr glücklich hier und hoffe, das noch viele Jahre zu sein. Mein Sohn geht hier noch fünf Jahre zur Schule, meine Tochter wird hier das College besuchen. Außerdem leben meine engsten Freunde hier und ich genieße es immer noch, nicht übers Wetter stöhnen zu müssen. Aber ich plane meine Zukunft eh nie im Voraus. Wie mein Leben zeigt, kann sich alles von einem Tag auf den anderen ändern.

Sie engagieren sich – unter anderem – für den Verein wünschdirwas e.V. – seit letztem September sogar als offizielle Botschafterin. Was hat sie dazu veranlasst? Und was macht der Verein überhaupt?
wünschdirwas e.V. erfüllt schwerkranken Kindern ihre Herzenswünsche. Mit dem Verein kam ich in Kontakt, weil ein Mädchen mich kennen lernen wollte. Ich habe mich inzwischen zweimal mit Jasmin getroffen und finde es eine so wunderbare Idee, Kindern, die mit soviel fertig werden müssen, besondere Wünsche zu erfüllen und ihnen Glück als Medizin gegen das Unglück zu schenken. Deshalb habe ich mich sehr gefreut als der Verein mich bat, Botschafterin zu werden. Außer wünschdirwas unterstütze ich auch noch Exilio, eine Organisation, die mit Flüchtlingen und Folteropfern arbeitet und die Häusliche Kinderkrankenpflege in Hamburg – alles kleine Organisationen, die eine Arbeit tun, die gar nicht genug Beachtung und Unterstützung finden kann.

wünschdirwas e. V. macht Kinderwünsche  wahr!

Einmal Prinzessin auf einer Burg sein, einmal mit dem Fallschirm vom Himmel schweben, einmal die Stars der Fußball-Nationalmannschaft oder den Lieblingsautor treffen – wünschdirwas lässt solche Träume in Erfüllung gehen. Der gemeinnützige Verein erfüllt die Herzenswünsche schwerkranker Kinder. Ehrenamtliche Mitarbeiter besuchen die Kinder in Krankenhäusern und Kinderkliniken und bemühen sich jeden Tag, Freude in das Leben der kleinen Patienten zu bringen. Hat ein Kind seinen Herzenswunsch wünschdirwas anvertraut, wird mit dem Einverständnis von Therapeuten, Ärzten und Eltern alles Erdenkliche in Bewegung gesetzt, um diesen Wunsch zu erfüllen. Dank umfangreicher Hilfe gibt es kaum einen Wunsch, den wünschdirwas nicht zu erfüllen vermag. Prominente Botschafter wie Cornelia Funke tragen durch ihre Popularität dazu bei, wünschdirwas bekannt zu machen und viele neue Unterstützer und Sponsoren für die wichtige Arbeit des Vereins zu finden.

Mehr Info: www.wuenschdirwas.de

Bücher von Cornelia Funke

Alle Bücher von Cornelia Funke hier vorzustellen, würde das ganze Heft füllen. Hier eine Auswahl ihrer wichtigsten Titel:

Drachenreiter – der Drache Lung sucht gemeinsam mit der Koboldin Schwefelfell und Dem Waisenjungen Ben nach dem Saum des Himmels. Cecilie Dressler Verlag, 15,90 €

Die wilden Hühner – die Abenteuer der coolsten Mädchengang der Welt. Cecilie Dressler Verlag, 10,90 €

Hände weg von Mississippi – ein Traum wird wahr: Emma bekommt ein Pferd geschenkt. Doch sie muss um ihre Stute Mississippi kämpfen. Cecilie Dressler Verlag, 10,90 €

Herr der Diebe – eine Bande heimatloser Kinder lebt in einem verlassenen Kino in Venedig in einem geheimnisvollen Versteck. Cecilie Dressler Verlag, 15,90 €

Tintenherz, Cecilie Dressler Verlag, 19,90 €

Tintenblut, Cecilie Dressler Verlag, 22,90 €

Tintentod, Cecilie Dressler Verlag, 22,90 €

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