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Kidslife · das Elternmagazin

Reiten für Kinder

Reiten für Kinder – Erst informieren, dann aufsitzen

reiten für Kinder
Foto: Antje Szillat

Von Antje Szillat

Kinder lieben Pferde. Selbst bei den Kleinen stehen „Reiten dürfen“ oder sogar der Wunsch nach einem eigenen Pony ganz oben auf der Liste. Meistens gibt sich das mit der Zeit wieder. Doch viele Kinder – vor allem Mädchen – wachsen zu echten Pferdenärrinnen heran. Hier lesen Sie, was es mit dieser Begeisterung auf sich hat, und Sie Ihren reitbegeisterten Sprösslingen in den Sattel helfen können.

Wenn der Wunsch nach den neusten Pferdegeschichten, Reitstunden oder gar nach einem eigenen Pferd immer sehnsüchtiger und immer vehementer vorgetragen wird, sollten sich Eltern ernsthaft damit auseinandersetzen, wie sie ihrer Tochter den Einstieg in die Welt der Pferde und der Reiterei ermöglichen und sie dabei begleiten können. Reiten schult nicht nur das Gleichgewichtssinn und die Körperbeherrschung Ihres Kindes, sondern fördert auch Einfühlsamkeit, Geduld, Rücksicht, Zuverlässigkeit, Verantwortungsbereitschaft – und natürlich den Respekt vor Lebewesen.

Doch bevor Ihr Kind sich zum ersten Mal in den Sattel schwingt, gilt es einiges zu beachten.. Schließlich ist nicht jedes Pferd freundlich und zum Reiten geeignet – und nicht jede Reitmöglichkeit empfehlenswert. Gerade seitdem der Reitsport als Breitensport boomt, sind zahlreiche Reitbetriebe, Ponyhöfe und Privatställe entstanden, die weder auf eine artgerechte Haltung der Tiere Wert legen, noch einen kompetenten und verantwortungsvollen Reitunterricht bieten. Auch häufen sich die Fälle, in denen sich Menschen ohne jede Erfahrung mit Pferden, Reittiere anschaffen, ohne die Eigenarten und Bedürfnissen der schreckhaften Fluchttiere zu kennen. Die Folge: Reiten zählt heute zu den unfallträchtigsten Sportarten. Schon deshalb sollten Sie sich genau erkundigen und beobachten, ob es sich bei der Reitmöglichkeit für ihr Kind, auch um eine Kompetente und gut geführte Einrichtung handelt.

Damit Sie die Qualität eines Reitstalls zumindest grob beurteilen könne, sollten Sie sich selbst ein wenig mit Pferden, ihren Bedürfnissen und Verhaltensweisen und mit den Besonderheiten des Reitsportes beschäftigen. Schließlich möchten Sie doch wissen, wie die Tiere geartet sind und was die Reitlehrer können, denen Sie Ihr Kind vielleicht die nächsten Jahre anvertrauen. Denn eines sollten Sie und natürlich auch Ihr Kind nicht vergessen: In der Reitschule geht Ihr Kind nicht mit einem Sportgerät um, sondern mit einem lebenden Tier. Mit all seinen Eigenarten, Empfindungen, Stärken und Schwächen.

Reiten für Kinder

So finden Sie die richtige Reitschule

Die Reitanlage: Verfügt sie über eine große und helle Reithalle, ordentlich eingezäunte Außenplätze, und Ausreitgelände?

Die Schulpferde: Stehen den Reitschülern Pferde verschiedener Größen und idealerweise auch Ponys zur Verfügung? Machen die Pferde einen ruhigen und ausgeglichen Eindruck? Glänzt das Fell der Pferde? Sehen sie gut gefüttert aus? Zeigen Sie ein lebhaftes Ohrenspiel?

Die Pferdehaltung: Sind die Ställe sauber, geräumig, luftig und hell? Bietet die Anlage genügend Auslauf und täglichen Weidegang für die Schulpferde?

Der Reitunterricht: Sind die Reitlehrer freundliche und qualifiziert? Findet der Reitunterricht in überschaubaren Gruppen statt (maximal 8 Schüler)? Werden die Gruppen in Anfänger und Fortgeschrittene aufgeteilt? Gibt es Longenstunden für Anfänger?

Der Reitverein: Ist er in der Jugendarbeit aktiv und qualifiziert? Werden Abzeichenprüfungen angeboten und kleinen Turniere veranstaltet (besonders für Reitschüler, die kein eigenes Pferd besitzen)? Finden Reiterfeste und auch kleine Ausflüge zu Pferd statt?.

Die Reitausrüstung – alles, was Ihr Kind wirklich braucht

Reiten ist nicht gerade billig. Da es sich um eine Individualsportart handelt, ist die Teilnahme am Reitunterricht nicht mit dem Vereinsbeitrag abgegolten. Bei einem guten Reitstall bzw. Reitverein kostet die Unterrichtstunde a`45 Minuten 8,– bis 12.

Bei der Ausstattung können Sie sparen. Lediglich ein paar Grundregeln sollten Sie beachten. Wenn Ihr Kind noch wächst, sollten Sie versuchen, die nötigen Ausrüstungsteile gebraucht zu erwerben – zumal überhaupt noch nicht feststeht, wie lange die Reitbegeisterung Ihres Sprösslings überhaupt anhält. In einigen Reitvereinen finden Sie entsprechende Angebote am schwarzen Brett. Auch viele Reitsportgeschäften führen eine große Auswahl an Second Hand-Angeboten. Ebenfalls lohnend: Angebote bei Ebay und Co.. Allerdings ist es immer besser, Kleidung, Stiefel oder Reitkappen vor dem Kauf anzuprobieren.

Grundausrüstung für die ersten Reitstunden:

Gut sitzende Jeans oder Gymnastikhose

Gut am Fuß sitzende Schuhe oder Stiefel

Anliegendes Shirt oder Sweater

Reitkappen (können für den Anfang meist beim Verein geliehen werden) oder Fahrradhelm

Später sollten Sie dann folgende Ausrüstung anschaffen:

Reithose mit Knielederbesatz (oder auch Ganzbesatz – ist aber wesentlich teurer)

Gummireitstiefel

Reitkappe, die der DIN-Norm entspricht

Lange Reitgerte

Reithandschuhe

Bitte keine Sporen – auch wenn sie noch so schön „funkeln“!

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