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Kidslife · das Elternmagazin

Smartphonegefahren für Kinder

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Mobil ohne Risiko – Gefahren durch Smartphone und Tablet ausschalten

Smartphones und Tablet-Rechner sind für die meisten Kinder und Jugendlichen ebenso unverzichtbar wie für die Erwachsenen. Viele Eltern stellen ihren Kindern sogar eigene Mobilgeräte zur Verfügung, damit sie Mama oder Papa kontaktieren können, etwa wenn sie vorzeitig aus der Schule nach Hause kommen. Doch mit der Nutzung von Smartphones und schicken Tablets sind auch Risiken verbunden – für Kinder und Eltern. Die folgenden Tipps helfen Eltern dabei, sich und ihre Kinder wirkungsvoll zu schützen.

Die Zahlen sprechen für sich: Jedes fünfte Kind zwischen 6 und 7 Jahren nutzt ein Smartphone, meist eines, das den Eltern gehört. Zudem verwenden 84 Prozent der 12- bis 13-jährigen Jugendlichen ein eigenes Smartphone, um damit ins Internet zu gehen, Mitteilungen zu senden oder soziale Netzwerke wie Facebook zu nutzen. Zudem hat ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen Zugang zu einem Tablet-Rechner – das ergab eine Umfrage des deutschen Hightech-Verbandes Bitkom unter Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 18 Jahren.

Doch der Trend hin zum Smartphone für Kinder und Jugendliche stellt Eltern vor Herausforderungen: „Oft drücken Eltern bereits kleinen Kindern ein Smartphone oder Tablet zum Spielen in die Hand. Viele Zehnjährige haben bereits ein eigenes Gerät. Eltern ist meist nicht bewusst, dass sie mit ihren Kindern über den richtigen Umgang und die Risiken sprechen sollten, die mit der Nutzung solcher Mobilgeräte verbunden sind“, sagt Andreas Volkert, Experte für Online-Sicherheit bei Intel Security. „Die mobilen Alleskönner sind nämlich nicht nur bei großen und kleinen Nutzern beliebt, sondern auch bei Datendieben und Hackern“, so der Fachmann weiter. „Kinder völlig unbeaufsichtigt an Mobilgeräte zu lassen, setzt sie womöglich Inhalten aus, die für ihr Alter nicht angemessen sind – oder auch direkter Manipulation durch andere, etwa in Chats oder auf Social-Media-Seiten. Hier ist es wichtig, gewisse Einschränkungen zu treffen, etwa Seiten zu sperren und Inhalte zu filtern sowie mit den Kindern über die Gefahren von Manipulation zu reden, also wem sie trauen sollten und wem nicht.“

Wichtig: Trennung von privaten und Business-Smartphones

Doch auch für Eltern ist es riskant, wenn sie ihren Kindern ihre privaten Smartphones oder Tablets überlassen – oder gar Mobilgeräte, die ihnen ihr Arbeitgeber zur Verfügung gestellt hat. In vielen Unternehmen ist es heute an der Tagesordnung, mit dem privaten Tablet oder Smartphone Geschäfts-E-Mails abzurufen oder an Unternehmensdokumenten zu arbeiten. Dieses Konzept namens „Bring Your Own Device“ (BYOD) ist für Unternehmen ein Risiko, vor allem, wenn nicht nur der Angestellte ein Arbeits-Smartphone auch privat nutzt, sondern auch seine Familie Zugriff darauf hat. Laut einer Umfrage von Intel Security unter 200 mittelständischen Unternehmen lassen 69 Prozent der Mitarbeiter, die ihr privates Mobilgerät auch beruflich nutzen, zuhause ihre Kinder an das Gerät. Die Folge: Der Arbeitgeber hat mit unbekannten Apps in seinem Firmen-IT-Netzwerk zu kämpfen, die möglicherweise mit Schadprogrammen infiziert wurden.

Solche Apps sind oft nicht ganz ungefährlich. Der Programmcode ungeprüfter Apps enthält möglicherweise Sicherheitslücken, die Angreifern ausnutzen können. Zudem sind betrügerische Apps in Umlauf, die heimlich Daten und Informationen „absaugen“ und weiterverkaufen oder dazu nutzen, um weitere Verbrechen zu begehen – etwa Kreditkartennummern oder private Passwörter. Ein vermeintlich harmloses Spiel lässt sich beispielsweise so programmieren, dass es ohne Wissen des Nutzers dessen Standort an Kriminelle weitergibt oder das Adressbuch auf dem Gerät ausliest.

Tipps für die richtige Nutzung von Mobilgeräten

Um Gefahren wie den Diebstahl von Daten oder das Einschleusen von Viren und Trojanern zu verhindern, reichen laut Andreas Volkert bereits einfache Mittel aus. Wichtig ist, die Kinder aufzuklären: „Nehmen Sie sich die Zeit, ausführlich mit Ihren Kindern über die Gefahren und Risiken zu sprechen. Bringen Sie ihnen einfache Verhaltensregeln bei: nach dem Essen Zähne putzen, keine unbekannten Dateien aus dem Internet herunterladen. Onlinehygiene muss geübt werden“, so Volkert. Zudem sollten Eltern folgende Ratschläge beherzigen:

•       Nur Apps aus sicheren Quellen installieren: Offizielle App Stores, etwa von Apple, Google oder Microsoft, achten darauf, dass dort keine Apps auftauchen, die mit Schadsoftware verseucht sind. Cyber-Kriminelle nutzen daher inoffizielle Softwarequellen, um ihre „Produkte“ anzubieten. Klären Sie deshalb Ihre Kinder über die potentiellen Risiken auf, die durch die Installation von Apps aus unsicheren Quellen entstehen.

•       Passwörter, PIN oder auch den Fingerabdruck-Scanner eines Mobilgeräts aktivieren: Das erschwert den unberechtigten Zugriff auf ein Tablet und Smartphone. Am besten das System so einstellen, dass bereits nach wenigen Sekunden ohne Nutzereingabe der Sperrbildschirm aktiv wird. Gehen Smartphones oder Tablet verloren oder werden sie gestohlen, erschwert das den Zugriff auf Nachrichten, Fotos und andere sensible Daten.

•       Lassen Sie die Kleinsten nicht unbeaufsichtigt mit den Geräten spielen: Gegen das versehentliche Löschen von Dateien schützen so geführte Zugriffe oder der sogenannte Kiosk-Modus. Sie stellen sicher, dass das Kind ausschließlich mit der Anwendung interagieren kann, die gerade aktiv ist, etwa mit einem Spiel.

•       Schutz von Zahlungsinformationen: Apps, die mit Zahlungsdaten hinterlegt sind, etwa Apps für den Kauf von Konzertkarten oder von Tickets für Bus und Tram, sollten mit separaten PINs oder Passwörtern geschützt werden.

•       Über Risiken durch kostenlose WLAN-Hotspots aufklären: In vielen Cafés und Schnellrestaurants sind kostenlose Internet-Zugänge über Wireless LAN verfügbar. Sie üben auf Kinder und Jugendliche einen besonderen Reiz aus. Allerdings sind solche Netze ungeschützt und sollten nur mit höchster Vorsicht genutzt werden, denn wer dort sensible Informationen wie Kreditkartendaten nutzt (dafür reicht bereits eine Bestellung bei einem Online-Shop), dessen Daten können abgefischt werden.

•       Bluetooth nur bei Bedarf aktivieren: Natürlich ist es praktisch, über Bluetooth eine Tastatur an ein Tablet anzukoppeln oder ein Smartphone mit externen Lautsprechern zu verbinden. Der Nachteil dieser Funktechnik ist jedoch, dass sie ein Smartphone oder Tablet auch für andere Geräte sichtbar macht. Hacker können das ausnutzen und sich via Bluetooth Zugang zu einem fremden Gerät verschaffen. Klären Sie Ihre Kinder über diese Risiken auf. Am besten werden solche Schnittstellen nur dann aktiviert, wenn sie unbedingt benötigt werden. Außerdem lässt sich bei den meisten Endgeräten vorgeben, zu welchen anderen Systemen sie über eine verschlüsselte Bluetooth-Verbindung Kontakt aufnehmen dürfen.

•       Installieren Sie eine mobile Sicherheitslösung auf allen Geräten Gerät (z.B. McAfee LiveSafe), um einen eventuellen Befall mit Schadcode zu entdecken. Solche Sicherheitsprogramme sollten auf allen mobilen Systemen installiert werden, nicht nur solchen, die Kinder und Jugendliche einsetzen.

•       Beschränkung von App-Käufen: Damit Kinder nicht unbegrenzt Apps und Spiele einkaufen können, empfiehlt es sich, für sie eine eigene Benutzer-ID anzulegen, in Verbindung mit einer Guthabenkarte. Das reduziert unter anderem das Risiko, dass Kinder zu In-App-Käufen verführt werden. Denn etliche Apps stellen nur Basisfunktionen zur Verfügung und animieren die Nutzer dazu, gegen Bezahlung weitere Features freizuschalten.

•       Über das richtige Verhalten bei der Nutzung des Internets aufklären: Gehen Sie dabei insbesondere auf die Weitergabe von persönlichen Informationen an Unbekannte ein, etwa der Adresse, von Telefon- und Mobilnummern und E-Mail-Adressen. Kriminelle oder Pädophile können solche Daten für ihre Zwecke nutzen.

Zum Abschluss noch ein Hinweis: Diese Tipps sind nicht als Belehrung gedacht. Eltern sollten es vielmehr vermeiden, ihre Kinder mit erhobenem Zeigefinger vor den Risiken des Internet- und Mobility-Zeitalters zu warnen. Wichtig ist vielmehr, dass Eltern den Dialog mit Ihren Kindern suchen. Sie werden überrascht sein, wie viel ihr Kind bereits weiß. Reden Sie über seine Erfahrungen und Nutzungsgewohnheiten mit Smartphone und Tablet. So schaffen Sie eine Vertrauensbasis und können besser auf mögliche Probleme und Entwicklungen eingehen.

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