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Kidslife · das Elternmagazin

Kinderbilder im Web – Risiken und Gefahren

Kinder im Web

Kinderbilder und -clips im Web

Text: Redaktion Schau Hin, Fotos: Pixanay

Viele Eltern möchten auch andere an ihrem Familienglück teilhaben lassen, übersehen dabei aber oftmals, dass Aufnahmen auch leicht in falsche Hände geraten können. Der Medienratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ empfiehlt Eltern daher, keine Bilder oder Clips zu veröffentlichen, auf denen ihr Kind klar zu erkennen ist.

Als „Deutschlands jüngste Bloggerin“ bekannt wurde die zweijährige Miriam: im „Mimi-Blog“ sind Aufnahmen von ihr beim Schuhkauf, Bibliotheksbesuch oder von ihren kreativen Werken zu sehen, die ihre Eltern regelmäßig veröffentlichen. Doch auch wenn Eltern gern das Heranwachsen ihres Kindes digital dokumentieren und andere daran teilhaben lassen möchten, ist Vorsicht geboten. „Einmal im Netz, können sich die Aufnahmen schnell verbreiten und in falsche Hände geraten. Generell sind Kinderfotos online nur in gesicherten Bereichen zu veröffentlichen, die nicht für alle zugänglich sind“, so SCHAU HIN!-Mediencoach Kristin Langer.

Auch Kinder haben Persönlichkeitsrechte

Kinder haben wie alle anderen Personen auch das Recht am eigenen Bild, können jedoch noch nicht selbst über eine Veröffentlichung entscheiden, weil sie die Folgen noch nicht abschätzen können. Hier sind die Eltern gefragt. Denn Kinderfotos im Netz erhöhen das Risiko unerwünschter Kontakte; insbesondere, wenn dazu auch noch Wohnort und Name bekannt sind. Auch wenn etwa das Bild im Profil oder Blog später gelöscht wird, können die Aufnahmen weiter kursieren. Andere können diese kopieren, verfremden und verbreiten. Zudem können Werbetreibende und fremde Nutzer Informationen über Hobbys und tägliche Gewohnheiten sammeln.

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Kinder eignen sich nicht zur Selbstinszenierung

„Eltern sollten sich fragen, ob nicht bei der Veröffentlichung nicht der Stolz auf das eigene Kind eine Rolle spielt, sondern auch das eigene Geltungsbedürfnis“, so Kristin Langer. Das Posten von kuriosen Szenen aus dem Familienalltag sei oft mit dem Wunsch nach Aufmerksamkeit und „Likes“ verbunden. Doch ist dies in Verbindung mit Fotos von den eigenen Kindern unpassend. Viele Eltern würden selbst solche Fotos später nicht von sich im Netz entdecken wollen.

Kinder nur undeutlich zeigen und Zugang beschränken

Falls Eltern doch Bilder des Kindes veröffentlichen, sollten Kinder auf Fotos nicht direkt erkennbar sein, sondern etwa nur im Anschnitt oder mit Sonnenbrille und Mütze. Beim Hochladen von Bildern über das Smartphone ist darauf zu achten, dass die Ortsbestimmung deaktiviert ist. Ansonsten können andere Nutzer sehen, wo das Bild aufgenommen wurde. Profilinformationen und Bilder sollten nur für ausgewählte Kontakte und auf keinen Fall für Suchmaschinen sichtbar sein. Gerade Eltern sollten hier mit gutem Beispiel vorangehen, um ihr Kind zu schützen, aber auch um Vorbild für den sorgsamen Umgang mit persönlichen Daten im Netz zu sein.

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Aufnahmen stationär speichern

Doch auch das Hochladen in einen Online-Speicher („Cloud“) ist mit Risiken verbunden. Schließlich vertraut man persönliche Daten einem Unternehmen an. Zudem können diese Speicher auch von Unbefugten gehackt werden. Daher gilt, sich genau über die Geschäfts- und Datenschutzbedingungen des Anbieters zu informieren und den Zugang über ein ausgefeiltes Passwort zu schützen. Am sichersten ist es, Bilder oder Clips nur auf der Festplatte zu speichern.

Auf www.schau-hin.info erfahren Eltern weitere Informationen zum Umgang mit Bildern bei der Nutzung mobiler Geräten und sozialer Netzwerke und finden ein Extrathema zum Datenschutz.
„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundes-ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Telekommunikationsunternehmens Vodafone, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, ihre Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

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