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Kidslife · das Elternmagazin

Netzwerke

Datenschutz, Klimawandel und Konsum: Professionelle und alltägliche Sensibilisierung von Kindern

 

In der heutigen Zeit wird der Nachwuchs mit sozialen Netzwerken konfrontiert und Konsumgütern überhäuft. In ständiger Konkurrenz zu Gleichaltrigen kann sich die Reizüberflutung negativ auf das Selbstbewusstsein und Handeln des Kindes auswirken. Daher ist es wichtig, dass nicht nur Schulen, Kindergärten und Initiativen, sondern auch Eltern rechtzeitig damit beginnen, den Nachwuchs für wichtige Themen im Alltag zu sensibilisieren.

Konsumverhalten und Umgang mit Geld: Kinder sind die Verbraucher von morgen

Die Marketing- und Werbebranche behandelt Kinder wie autonome Verbraucher, denn nicht umsonst werden Süßigkeiten auf niedriger Augenhöhe platziert, Jungstars im Internet als Vorbilder gehypt und bestimmte Markenklamotten als wichtiges Zugehörigkeitsmerkmal deklariert, ohne die der Nachwuchs auf dem Schulhof ins Abseits gerät. Professionell wird dem unerlässlichen Konsumrausch und Bedürfnis, immer das Neueste zu besitzen, bereits entgegengewirkt, wie das Förderprogramm „Kinder und ihr Umgang mit Geld und Konsum“ der Stiftung Kinderland zeigt. Ziel der Initiative ist, mit Modellprojekten, Gruppenspielen und interaktiven Maßnahmen den Nachwuchs zu für einen vernünftigen und bewussten Umgang zu sensibilisieren. Und der Grund liegt auf der Hand: Geldgeschenke zum Weihnachtsfest und Geburtstag sind selbst bei den Sechsjährigen gang und gäbe, ein Smartphone besitzen bereits über 80 Prozent der Zwölfjährigen in Deutschland. Dabei haben Studien belegt, dass ein ausgeprägtes Konsumverhalten bei Kindern häufig Folge eines geringen Selbstwertgefühls ist. Daher sollten Eltern zunächst herausfinden, ob der Nachwuchs mit Problemen im sozialen Umfeld zu kämpfen hat, bevor man anfängt, die Bedeutung von Weihnachten und Ostern gemeinsam zu hinterfragen und auf Kinder aus armen Verhältnissen aufmerksam zu machen. So kann dem Kind ein reifes Verständnis von Konsum beigebracht werden, was sich letztlich positiv auf das eigene Selbstbewusstsein auswirkt.

Datenschutz im Internet: Aufsicht ist das A und O

Internetfähige Smartphones, der hauseigene PC und das Erlernen von Medienkompetenzen in der Schule gehören inzwischen zum Alltag der Kinder. Keine Frage, der Umgang mit Technik ist in der modernen Arbeitswelt unerlässlich, doch ist nicht die frühe Handhabung, sondern der bewusste Umgang mit den Tücken des Internets maßgeblich für die nötigen Kompetenzen. Das wichtigste Kriterium: der Datenschutz. Denn werden Kinder achtlos auf soziale Netzwerke und Chatforen losgelassen, besteht das Risiko, dass sensible Daten und Fotos gespeichert werden. Gute Kinderseiten zum Lernen und Spielen sind in der Regel bedenkenlos, da selten Angaben über Name, Alter und Wohnort gemacht werden müssen. Anders sieht es mit Seiten wie Facebook, Twitter und Co. aus, die sicher schon die Aufmerksamkeit des Kindes erregt haben. Daher sollten Eltern, sofern der Nachwuchs älter als zwölf Jahre ist und sich mit den Netzwerken beschäftigen möchte, eine Einführung in Erwägung ziehen. Eine gemeinsame Anmeldung sowie ein festgelegtes, sicheres Passwort sind der Anfang. Doch wichtiger ist es, Regeln aufzustellen, was das Eingeben von Daten und Hochladen von Fotos angeht. Verstößt das Kind gegen die Verbote, kann man mit effektiven Maßnahmen das Bewusstsein stärken: So können Eltern probieren, mit dem Kind an öffentlich Plätzen laut über unangenehme Dinge zu diskutieren oder das Beseitigen von „bösen“ Datenspuren über Spiele beizubringen.

Spielerisch den Klimawandel verstehen: Kreative Initiativen machen es vor

Ein hoher Energie- sowie Wasserverbrauch, umweltschädliche Abgase und schlechte Produktionsbedingungen in der Lebensmittel- und Textilindustrie sind Themen, die stets präsent sind und zum Umdenken anregen. Doch viele Eltern vergessen, dass auch der Nachwuchs so früh wie möglich bewusst leben sollte – auch wenn man das Kind mit Hunger, Armut und dem Aussterben von Tieren nicht konfrontieren möchte. Als Vorbild kann die Initiative „Plant for Planet“ sein, die 2007 ins Leben gerufen wurde und sich inzwischen zu einer internationalen Maßnahme etabliert hat. Die Idee: Kinder erklären Kindern den Klimawandel, ermutigen zum nachhaltigen Handeln und Pflanzen gemeinsam einen Baum. Nimmt der Nachwuchs an solch einem Akademietag teil, wird er am Ende zu einem „Botschafter für Klimagerechtigkeit“ erkoren, um das Gelernte an neue Teilnehmer sowie Klassenkameraden und die Gemeinde weiterzugeben. Eine andere Möglichkeit, Kinder für das Thema zu sensibilisieren und zu animieren, sind Wettbewerbe, wie sie beispielsweise die Regionalinitiative „Zauberwelt Wasser“ austrägt. Denn innerhalb von Projektwochen in Schulen und Kindergärten und durch kreative Ideen und Experimente werden die Kinder spielerisch an wichtige und ernste Dinge herangeführt.

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