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Kidslife · das Elternmagazin

Schule im digitalen Zeitalter

Ja, das waren noch Zeiten, als wir mit Blöcken, Heften, Füllern und Bleistiften bis an die Zähne bewaffnet, die gute alte Schulbank drückten. Unsere Handgelenke waren noch fit und flink und hatten eine Handschrift drauf, die sich gleich bleiben konnte, auch wenn sie noch so schlecht gewesen sein mag. Hausaufgaben und Strafarbeiten galt es noch in Schriftform beim Lehrer persönlich abzugeben, während auf alten grünen Tafeln noch die Kreide knirschte und Filme im Unterricht – wenn überhaupt – noch auf anständigen VHS-Kassetten geguckt wurden. Windows 95 Rechner galten als so etwas wie – man mag es kaum aussprechen – der „letzte Schrei“ und das Internet, tja das Internet schien noch weitestgehend ein Fremdwort.

Die Zeiten sind nun andere. Zum Schreiben müssen jetzt Laptop oder Tablet herhalten. PowerPoint-Präsentationen gehören zum Schulalltag von Grundschülern ebenso fest dazu, wie Lehrer, die auf Tafeln, die wie Fernseherbildschirme aussehen, den sogenannten „Whiteboards“, mit ihren Fingern wischen. Der Stundenplan wird jeden Morgen im „Netz“ gecheckt und die Hausaufgaben selbstverständlich per Mail verschickt. Und wer für die Abitur-Prüfung immer noch eher auf der Grundlage von Büchern und eigenen Notizen als aus einschlägigen YouTube-Videos lernt, der ist selber schuld, wenn der Numerus Clausus am Ende doch nicht zum Psychologie-Studium reicht. Wer zudem jüngere Geschwister hat und die „Digitalität des Schulalltags“ mitbekommt, der weiß, was es bedeutet in der digitalen Schule, nicht nur Schüler, sondern auch Lehrer zu sein.

Es steht außer Frage: Das Internet und die digitalen Medien haben in der gegenwärtigen Schulwelt Wurzeln geschlagen und bringen tagtäglich nachhaltige Veränderungen mit sich – für Lehrer wie für Schüler. Im digitalen Zeitalter ist ein Lehrer, wie im obigen Beispiel bereits angeklungen, kein reiner Wissensvermittler mehr. Stattdessen ist, oder besser gesagt sollte, er ein kompetenter Lernbegleiter sein, ein Mentor der die auf die Schüler einprasselnde Informationsflut kritisch zu filtern und für die Schüler nutzbar zu machen versteht. Die Stichworte hier sind Medienkompetenz und Autonomie. Somit besteht die Aufgabe der Lehrer heute darin, den Schülern zu einem selbstbewussten Umgang mit den neuen Medien zu verhelfen und ihre persönliche Handlungskompetenz, Autonomie eben, maximal zu erweitern.

Die Schüler sollten lernen „gute“ von „schlechten“ Informationen zu unterscheiden, d.h. die potenziellen Informationen und Informationsquellen Ihrer Qualität nach zu beurteilen. Eines müssen die Lehrer allerdings dabei beachten: Meist sind ihnen die Schüler, was die Nutzung der neuen Medien angeht, weit voraus. Es gilt demnach seine pädagogischen Aufgaben und Ziele an der gegenwärtigen Medienpraxis der Schüler abzulesen. Hierin liegt auch ein ganz entscheidender neuer Aspekt der „modernen“ Lehrerrolle: Die Lehrer lernen nun auch von den Schülern und müssen zunehmend akzeptieren, dass letztlich „viele Wege nach Rom führen“ und dass oft ganz individuelle Herangehensweisen ebenfalls gute Problemlösungen liefern. Das digitale Zeitalter im Hinblick auf Schule also per se als „schlecht“ und degenerierend abzutun, wird den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten jener Medien nicht ansatzweise gerecht.

Auch für die Abiturienten hat der Einsatz der neuen Medien weitreichende Konsequenzen. So haben die ersten Jahrgänge bereits ihr „digitales Abitur“ hinter sich. Die Oberstufenschüler des bayrischen Internatsgymnasiums Schloss Neubeuern etwa, legten ihre Abi-Prüfungen nicht mehr mit Stift und Zettel ab, sondern auf dem Display ihrer standardisierten Tablet-PCs. Ab der neunten Klasse lernen hier die Schüler wie man systematisch Ordner anlegt und verwaltet sowie das gemeinsame Lernen in einer vollständig vernetzten digitalen Lernumgebung gestaltet. Auch hier geht es keineswegs darum den Lehrer förmlich abzuschaffen, sondern eher darum, die neuen didaktischen Möglichkeiten der digitalen Medien zu erschließen und gewinnbringend einzusetzen.

Zu guter Letzt kann im digitalen Zeitalter natürlich auch die gute alte Abi-Zeitung nunmehr in digitaler Form, als eBook, erstellt werden. Doch auch wenn dies gewisse Vorteile mit sich bringen mag, die Printversion wird hierdurch genauso wenig verschwinden, wie die abschließende Abi-Prüfung oder die generelle Aneignung neuen Wissens durch den Einsatz neuer Medien. Denn das gedruckte „Werk“ setzt der persönlichen Schulzeit ein einzigartiges Denkmal. Und wer will schon ein Denkmal, das als PDF auf eine CD gebrannt oder auf einer Festplatte abgelegt, für alle Ewigkeit im digitalen Staub versinkt? Dagegen sind Kombi-Lösungen durchaus attraktiv und beliebt. Viele Firmen, die sich auf die Herstellung von Abi-Zeitungen spezialisiert haben, bieten mittlerweile die Möglichkeit eine CD mit Fotos oder eben mit der digitalen Version der jeweiligen Abi-Zeitung, in das Printprodukt mit einzukleben. Entsprechende Tipps, günstige Angebote und qualitativ hochwertige Produkte, erhalten Sie zum Beispiel hier.

Schule im digitalen Zeitalter ist also immer aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Wo der eine einen Nachteil sieht, riecht der andere womöglich ganz neue Möglichkeiten. Schließlich geht es doch darum, die Schülerinnen und Schüler bestmöglich für ein selbstständiges und glückliches Leben auszurüsten. Es geht weniger darum, sie mit „stumpfem Pauken“ zu drangsalieren, als vielmehr darum, sie für Neues zu begeistern und ihrer Individualität und Autonomie zur größtmöglichen Entwicklung zu verhelfen. Hier können die digitalen Medien eine potenziell große Chance sein, wobei die Betonung ganz klar auf dem Können liegt.

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