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Kidslife · das Elternmagazin

Vokabeltricks für Kids

Manche Kinder müssen büffeln und mit dem Vokabelheft pauken, andere lernen kinderleicht und mit deutlich mehr Spaß. Wir wollten wissen, was das Lernen von Fremdsprachen leichter macht und erhielten vom amtierenden Gedächtnis-Weltmeister Dr. Gunther Karsten und den Initiatoren des Post-it Bildungsprojektes die eindeutige Antwort: „Die Methode macht’s! Und es gibt viele Tipps, die Eltern mit ihren Kindern ausprobieren können, ohne die Sprache dabei selbst perfekt beherrschen zu müssen!“

Gesehenes und nachvollziehbar Verbundenes behalten die meisten Menschen besser als Gehörtes. So bleiben Vokabeln, die man visuell mit ihrer jeweiligen Bedeutung verbindet, nachhaltiger in Erinnerung als Vokabeln, die man nur gehört hat.

So funktionierts: Auf den Gegenständen in Küche, Bad und Kinderzimmer Haftnotizen mit der englischen oder französischen Bezeichnung aufbringen – einfache Vokabeln lernt man so schon gleich beim Frühstück mit. Steht auf der Haftnotiz am Kühlschrank nicht nur „the fridge“, sondern eine kleine übersetzte Nachricht wie „Es ist noch Kuchen da!“, macht das Entschlüsseln der Botschaften noch mehr Spaß. Anregungen für einfache Sätze finden sich nicht nur in Schulbüchern, sondern beispielsweise auch in Reiseführern.

Für Fortgeschrittene kommen weitere Methoden ins Spiel: „Der Trick besteht darin, mentale Fähigkeiten wie zum Beispiel Transformation, Assoziation und Phantasie zu nutzen und immer weiter zu trainieren“, sagt Dr. Gunther Karsten. Hierbei werden abstrakte oder wenig anschauliche Begriffe in leichter zu merkende „Lernhappen“ umgewandelt, es werden Verbindungen zwischen unterschiedlichen Informationen hergestellt und die eigene Phantasie wird eingesetzt, um die Informationen noch leichter abzuspeichern. Eine Studie an der amerikanischen Standford Universität habe gezeigt, dass man mit der Schlüsselwortmethode beinahe doppelt so schnell lernen kann.

So funktioniert die Schlüsselwortmethode:

Für den zu lernenden Begriff wird ein deutsches Wort gesucht, das ähnlich klingt oder aussieht. Aus diesem Schlüsselwort und der Bedeutung des zu lernenden Begriffs wird mit viel Phantasie ein mentales Bild – also ein Ersatzbild –erstellt. Gilt es zum Beispiel, die englische Vokabel „to startle“ (erschrecken) zu lernen, sucht man sich zunächst ein Wort in der Muttersprache, das so ähnlich wie die neue Vokabel klingt. Hier bietet sich z. B. das Wort „Start“ als Schlüsselwort an, das den Schlüssel zur neuen Vokabel bereit stellt. Wenn nun in einem zweiten Schritt das Schlüsselwort und die zu lernende Vokabel zu einem „Merkbild“ verknüpft werden, kommt grenzenlosePhantasie und Kreativität ins Spiel. Ein passendes Merkbild wäre zum Beispiel: Beim START des 100-Meter-Sprints wird man durch den lauten Startschuss der Pistole ERSCHRECKT.

Auch Artikel lassen sich mit dieser Methode leichter lernen. Will man sich zum Beispiel merken, dass die Sonne im Französischen „le soleil“ oder das Auto „la voiture“ heißt, ist auch diese Aufgabe mit passenden Schlüsselwörtern einfach lösbar: Man sucht sich drei starke Bilder aus, die man mit dem jeweiligen Artikel verbindet, also zum Beispiel „Der Wind“, „Die Flamme“ und „Das Wasser“. Diese setzt man nun mit dem zu lernenden Begriff zusammen – so kann man sichnun den Sonnenwind vorstellen oder ein Auto, welches in Flammen aufgeht.

Immer wieder wird es passieren, dass man sich an ein Wort partout nicht mehr erinnern kann, obwohl man es eigentlich schon gelernt hat. Dr. Karsten sagt hierzu: „Wenn einem etwas auf der Zunge liegt, was kein Essen ist, hilft es, gedanklich an den Ort zurück zu gehen, an dem man die Information das erste Mal aufgenommen hat. Da Information immer im Kontext abgespeichert wird, hilft man dem Gehirn, sich zu erinnern.“ So zum Beispiel auch an den Kühlschrank mit der Post-it Haftnotiz.

Besser lernen mit dem Post-it Projekt:

Mehr nützliche Lerntipps und Erfahrungsberichte gibt es im Internet: www.clever-bilden.de. Diese Website ist Teil des Post-it Bildungsprojektes, durch welches Menschen aller Altersgruppen zu (Weiter-)Bildung motiviert und Bildungseinrichtungen für Kinder unterstützt werden.

www.clever-bilden.de

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