G-L4W9TR8WRF Pflege & Kosmetik: Welche Inhaltsstoffe können für Babys problematisch sein?
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Pflege & Kosmetik: Welche Inhaltsstoffe können für Babys problematisch sein?

Quelle: pexels.com / Kristina Paukshtite

“Zart wie Babyhaut” – alleine dieses Sprichwort zeigt, dass Eltern die Haut von Babys und Neugeborenen nicht nur als eine Art Schönheitsideal verstehen, sondern sie auch als besonders schützenswert ansehen. Wir wollen dir deshalb zeigen, in welchen Fällen selbst spezielle Pflegeprodukte für Babys gefährlich sein können, und warum “Weniger ist mehr” auch beim Thema Hautpflege durchaus der richtige Ansatz sein kann.

Pflegeprodukte für Babys und Kleinkinder – wo liegt das Problem?

Dass das Thema Hautpflege bei Neugeborenen so eine große Rolle spielt, hat gute Gründe: Babyhaut ist bis zu zehnmal dünner als die Haut von Erwachsenen – dadurch ist sie weniger resistent gegen Umwelteinflüsse (z. B. Kälte), verliert schneller an Feuchtigkeit und hat zunächst auch nur einen sehr geringen natürlichen Sonnenschutz, da der Körper erst in den ersten Lebensjahren genügend Melanin (= dunkle Pigmente) aufbaut, um die junge Haut vor UV-Strahlung zu schützen.

Diese Eigenschaften der Babyhaut verleiteten viele Eltern dazu, es bei der Pflege etwas zu gut zu meinen und deshalb beim Kauf der Pflegeprodukte vor allem auf namhafte Marken zu setzen. Der Grundgedanken: Kostspieligere Produkte von bekannten Herstellern sollten auch aus hochwertigeren Inhaltsstoffen hergestellt sein. Insbesondere spezielle “Babymarken” wirken zwar in ihrer Werbung gerne so, können die Versprechen aber bei einem genaueren Blick auf die Liste der Inhaltsstoffe häufig nicht einhalten.

Welche Inhaltsstoffe sind problematisch?

 Ob Feuchtigkeitscremes, Shampoos, Salben oder Sonnencremes – fast jedes Produkt aus dem Kosmetik- bzw. Pflegebereich findest du auch in speziellen Baby-Varianten, die angeblich speziell auf die Bedürfnisse junger Haut ausgelegt sind und dadurch auch besonders schonend wirken sollen. Das Problem: Stoffe wie Aloe Vera, Kamille oder Sheabutter werden zwar gerne als “Aushängeschilder” prominent auf der Verpackung platziert – auch in speziellen Babyprodukten befinden sich aber gleichzeitig häufig Stoffe, die gesundheitsschädigend sein können. Verstärkt wird dieses Problem, dass du die Stoffe ohne Vorwissen häufig nur schwer zu erkennen sind, wenn du dich zuvor noch nicht intensiver mit dem Thema auseinandergesetzt hast. Problematisch können dabei vor allem Inhaltsstoffe aus folgenden Kategorien sein:

  • Konservierungsmittel
  • Emulgatoren
  • Duft- und Parfümstoffe
  • Farbstoffe
  • künstliche Vitamine
  • minderwertige Mineralöle

Das größte Problem: Bei einigen Stoffen aus diesen Kategorien handelt es sich um sogenannte Karzinogene, die mindestens im Verdacht stehen, krebsfördernd zu sein. Da die Haut von Babys noch vergleichsweise dünn ist, können solche Stoffe auch leichter in den Körper gelangen.

Zusätzlich können viele der Stoffe Hautreizungen und (Kontakt-)Allergien provozieren – insbesondere die künstlichen Duftstoffe machen hier vielen Babys Probleme. Grundsätzlich solltest du immer darauf achten, dass die Pflegemittel zudem keine komedogenen Inhaltsstoffe enthalten. Dabei handelt es sich um unterschiedliche Stoffe (z. B. Fette), die die Poren verstopfen und damit unter anderem Hautunreinheiten wie Pickel provozieren können.

Gut zu wissen: Dass Inhaltsstoffe in Kosmetik und Pflegeprodukten die Haut reizen und dadurch sogar Akne im Erwachsenenalter fördern können, wird auch von Eltern häufig unterschätzt. Wenn bei dir häufiger Hautunreinheiten in Verbindung mit bestimmten Produkten auftreten, kannst du mittlerweile ganz einfach online deine Haut analysieren lassen und dich so direkt von Dermatolog*innen beraten lassen.

Wie finde ich heraus, ob die enthaltenen Stoffe schädlich sein können?

Dass wir für dich hier zunächst nur die übergeordneten Kategorien und keine Auflistung mit potenziell schädlichen Stoffen gesammelt haben, hat einen einfachen Grund: Alleine der Versuch, eine ansatzweise vollständige Übersicht zusammenzustellen, würde den Rahmen sprengen. Das Hauptproblem: Selbst wenn du von einem Stoff weißt, dass er schädlich für die Haut deines Babys ist, kann es sehr schwer sein, diesen immer mit Sicherheit zu identifizieren.

 Ein bekanntes Beispiel dafür ist der Konservierungsstoff DMDM-Hydantoin. Der Stoff wird mit einer Reihe ganz unterschiedlicher Namen angegeben, die häufig nichts mehr mit der ursprünglichen Bezeichnung zu tun haben. Unter anderem verbirgt sich auch hinter den Stoffen “Bronidox”, “Dimetylol”, “Diazolidinyl-Harnstoff” und über 10 weiteren Stoff-Bezeichnungen nichts anderes als DMDM-Hydantoin. Für Eltern reicht es deshalb leider längst nicht mehr, sich einfach nur in die Thematik einzulesen. Abhilfe schaffen mittlerweile glücklicherweise unterschiedliche Codechecker-Apps, bei denen in den meisten Fällen ein einfacher Scan des Barcodes auf der Verpackung mit dem Smartphone ausreicht, um schnell eine Übersicht mit den schädlichen Inhaltsstoffen angezeigt zu bekommen. Viele dieser Apps und Online-Codechecker können auch so eingestellt werden, dass sie speziell die für Babys und Kleinkinder problematischen Stoffe filtern und auf einen Blick auflisten. Vorsichtig solltest du aber dennoch sein: Einige der Apps stehen immer wieder in der Kritik, da die Aktualität der Daten nicht immer optimal ist.

Wie viel Hautpflege brauchen Babys tatsächlich?

 Auch wenn es Eltern häufig schwerfällt – bei der Hautpflege für Babys kann es ein sinnvoller Schritt sein, einen Gang zurückzuschalten und auch die Anzahl der unterschiedlichen Produkte zu reduzieren. Die junge Haut ist zwar empfindlich, besitzt aber dennoch schon eine sehr ausgeprägte Fähigkeit zur Selbstregulation, sodass die Verwendung vieler verschiedener Produkte häufig dazu führt, dass die Haut vielmehr “überpflegt” wird und dadurch empfindlich reagiert. Eltern sollten deshalb immer versuchen, die Reaktion der Babyhaut gut zu beobachten und so mit der Zeit selbst herauszufinden, welche Produkte tatsächlich sinnvoll sind und auch wirklich positive Effekte auf die Haut haben.

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