G-L4W9TR8WRF
Nach oben

Kidslife · das Elternmagazin

Haustiere – warum sie für Kinder so wichtig sind

Zwei kleine Jungs mit Hund
Foto: Sabina Fratila / Unsplah

– und was Eltern bedenken sollten

Text: Sabine Ostmann, Martina Voigt-Schmid

Familien und Haustiere sind ein gutes Team: statistisch gesehen lebt in Deutschland in fast jedem zweiten Haushalt ein Tier. Ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen Katzen, dicht gefolgt von Kleintieren und Hunden.

Damit das harmonische Zusammenleben mit dem Familienzuwachs klappt,  ist es wichtig, gemeinsam das passende Tier auszuwählen. Kinder können und sollten je nach Alter, auch Verantwortung für den neuen Hausgenossen mittragen, z. B. mit dem Hund Gassi gehen, oder mal das Katzenklo sauber machen.

Mädchen mit weisser Perserkatze
Foto: Veronika Homchis / Unsplash

Haustiere können Sorgen lindern und Stress abbauen

„Kinder brauchen Tiere“, sagt der Kölner Tierarzt Detlev Khatchikian. „Sie sind tolle Spielpartner und die Kinder können eine Menge von ihnen lernen.“ Eine schnurrende Katze, die sich auf den Schoß kuschelt, oder ein Hund, der einen freudig begrüßt, helfen, Traurigkeit, Stress und Aggressionen abzubauen.“

Kinder, die mit einem Haustier aufwachsen, sind glücklicher, ausgeglichener und selbstbewusster. Sie zeigen oft sogar bessere Leistungen in der Schule, wie Professor Reinhold Bergler, Leiter des Forschungskreises Heimtiere in der Gesellschaft, in mehreren Studien festgestellt hat. „Ganz wichtig ist, dass die Kinder ohne erhobenen Zeigefinger lernen können. Ein Hund muss gefüttert werden und eine Katze, die geärgert wird, zeigt deutlich, wann sie genug hat. So lernen Kinder, Bedürfnisse anderer zu akzeptieren, Verantwortung zu übernehmen und Grenzen zu respektieren – alles wichtige soziale Fähigkeiten.“

Katze im Bett
Foto: Kate Stone Matheson / Unsplash

Haustiere können auch mal krank werden

Wie jedes andere Familienmitglied können jedoch auch Tiere erkranken – was passiert dann? Auch sie haben vielleicht Schmerzen und benötigen im Krankheitsfall Pflege, Arztbesuche, Medikamente, oder vielleicht sogar eine Operation. Um ein Tier zum Tierarzt zu bringen benötigt man eine spezielle Transportkiste. Und wer kann zur Not zu Hause bleiben, um sich um den vierbeinigen Patienten zu kümmern? Hier ist es gut, sich bereits im Vorfeld  um die richtigen Ansprechparner zu kümmern – wie z. B. einen mobilen Tierarzt. Ein Hausbesuch kann Tier und Halter viel Stress und Zeit ersparen, etwa für Anfahrt und Wartezeiten Tiere fühlen sich in der gewohnten Umgebung sicher und können sich so eher entspannen, bis der Arzt eintrifft.

Foto:Roxanne Desgagnes / Unsplah

Was angehende Tiereltern außerdem bedenken sollten

·  Dürfen wir in unserer Wohnung einen Hund oder eine Katze halten? Und sind unsere Wohnräume überhaupt geeignet für eine artgerechte Haltung? Wenn ja: Wo soll das Tier schlafen; wo frisst es? Und wo kommt das Katzenklo hin?

·   Sind wir uns über die Kosten, die das Tier verursacht, im klaren und können wir das aufbringen?

·  Wie verteilen wir die Aufgaben in der Familie? Ist uns klar, dass wir uns mit unserer Entscheidung möglicherweise  über viele Jahre binden?

·  Was machen wir mit unserem Tier, wenn wir in Urlaub fahren? Wer kümmert sich dann darum?

Auf keinen Fall sollte man ein Tier einfach verschenken – die Anschaffung eines Haustieres betrifft die ganze Familie und sollte gemeinsam entschieden werden. Schließlich gehen Sie unter Umständen eine längere Bindung zu ihrem neuen Familienmitglied ein. Kleintiere werden in der Regel nur höchstens vier Jahre alt, ein Hund hingegen lebt bis zu 15 Jahre, eine Katze kann sogar 20 werden. Das bedeutet: Sie müssen sich auch dann noch um den Vierbeiner kümmern, wenn Ihre Sprösslinge längst das Weite gesucht haben.

Meerschweinchen auf Schreibtisch
Foto: Dan Barrett / Unsplash

Welches Tier passt zu uns?

Kleinere Kinder kommen am besten mit Kleintieren wie Meerschweinchen oder Zwergkaninchen zurecht, die leicht zu halten sind und sich schnell an Menschen gewöhnen. Allerdings müssen die Eltern immer ein Auge darauf haben, wie die Kleinen mit den Tieren umgehen. Wenn sie mit dem Meerschweinchen Auto spielen, sollten sie vielleicht noch eine Weile mit einem Plüschtier üben. Tierarzt Khatchikian rät Anfängern übrigens zu Farbratten. „Die sind zwar nicht so beliebt, aber sehr gut für Kinder geeignet. Die intelligenten Nager werden sehr zahm und sind interessant zu beobachten.“

Robuster als die mitunter recht empfindlichen und stressanfälligen Kleintiere sind Katzen – sie wissen sich zu wehren, wenn die Sprösslinge im Spieleifer zu grob werden. Dafür sind sie aber auch sehr verspielt und verschmust. Da sie auch etwas eigenwillig und schreckhaft sein können, eignen sie sich für ruhigere Familien und Kinder ab Grundschulalter.

Die idealen Gefährten für Familien mit größeren Kindern sind Hunde. Anhänglich, treu und freundlich sind sie ideale Begleiter für ängstliche und schüchterne Kinder. Auch aktive Familien, die viel Zeit draußen verbringen, schätzen einen Hund als Familienmitglied. Sind die Kinder noch recht klein, sollte der Hund nicht so groß sein, dass er sie beim Spielen umwerfen kann.

 

Lies auch hier

Webseiten:

www.haustiere.de: große Haustier-Community

www.tierschutzakademie.de: Infos zu Tierschutz, Tierheimen und Haustieren

 

Translate »
Verified by MonsterInsights