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Märchen: das beste Training für emotionale Intelligenz

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Märchen machen glücklich. Foto: Pixabay

Märchen sind für Kinder die gesündeste Lesedroge überhaupt!

Märchen sind zeitlos und haben zu allen Zeiten Kleine und Große Zuhörer und Leser begeistert. Auf Kinder wirken sie anregend und beruhigend zugleich. Nach dem Zweiten Weltkrieg sind die fantasievollen Geschichten vor allem bei den Alliierten und der 68er-Generation in Misskredit geraten. Damals standen sie im Ruf der „schwarzen Pädagogik“. „Das hat zehn bis zwölf Jahre nachgewirkt“, sagt Märchenforscher Heinz Rölleke. Erst mit dem Buch „Kinder brauchen Märchen“ von Bruno Bettelheim im Jahr 1975 setzte ein Wandel ein.

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Die Märchenwelt ist ein Mikrokosmos, der Kindern hilft, sich im Leben zurecht zu finden. Foto. Pixabay

Die Märchenwelt als Rückzugsgebiet

Heute greifen Erzieher und Lehrer wieder öfter zu den Geschichten von Rotkäppchen, Rapunzel und Co: „In einer immer komplizierter werdenden Welt sind die Märchen wie ein Mikrokosmos“, erklärt Literaturwissenschaftler Rölleke. „In Märchen ist die Welt überschaubar, es gibt feste Mechanismen und Gesetze.

Beruhigend wirkt nach Ansicht des Experten auf Kinder und Erwachsene, dass Märchen meist gut ausgehen und einen starken Lebensoptimismus vermitteln. Zudem gibt es selten ausweglose Situationen. „Selbst wenn Rotkäppchen vom Wolf gefressen wird, kommt es aus dieser misslichen Lage wieder raus“, erklärt Rölleke. „Man kann Märchen am besten vergleichen mit Träumen“, berichtet Dickerhoff. „Sie stellen Innenwelten dar.“

Wie viele Märchen es im deutschsprachigen Raum gibt, lässt sich nach Rölleke nicht abschätzen. „Die Zahl der Motive, die in den Märchen immer wieder vorkommen und neu kombiniert werden, ist auf 3000 bis 4000 in der ganzen Welt begrenzt“, sagt er.

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Märchenstunden helfen dabei, Ruhe und Konzentration zu finden. Foto: Pixabay

Kreativtraining, das Spass macht

Als „Superdoping für Kinderhirne“ bezeichnet der Göttinger Neurobiologe Gerald Hüther Märchen. Märchenstunden könnten verstärkt die emotionale Intelligenz im Gehirn aktivieren und dabei helfen, dass Kinder Ruhe finden und lernen, sich zu konzentrieren. Beim Erzählen werde die Fantasie und Kreativität der Kinder angeregt. „Man muss die Bilder und Gefühle selbst im Kopf erzeugen.“ Diese kreative Leistung sei bei Hörspielen oder Verfilmungen eingeschränkt, erklärt der Wissenschaftler.

„Kinder hören Märchen gerne“, berichtet auch die Pädagogin Helga Zitzlsperger aus ihrer langjährigen Erfahrung. Die Geschichten böten den Kindern ein großes Identifikationsangebot. Sie lernten dadurch Einfühlungsvermögen. „Die Kinder versetzen sich in andere Rollen und lernen auch mit deren Argumenten zu arbeiten.“

Wer einmal Lust hat, selbst ein Märchen zu schreiben, findet hier wertvolle Tipps – von Kinderbuchautorin Antje Szillat

  • Posted by kidslife on 13. September 2016
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