Schutz der Kinder und Jugendlichen im Internet
Wenn Unwissenheit gefährlich wird
Der Internetkonsum wird für Kinder und Jugendliche immer selbstverständlicher: In der Altersklasse von 10 bis 11 Jahren ist eine Internetnutzung von 43 Minuten täglich die Regel, 12 bis 13-Jährige kommen gar schon auf 69 Minuten pro Tag. Bei diesen Angaben handelt es sich um Schätzwerte der Eltern, die im Rahmen der „KIM-Studie 2016“ durch den Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest im letzten Jahr in Stuttgart veröffentlicht worden. Die Entwicklung dürfte kaum überraschen, wird allerdings noch Fragen auf, besonders, was die Sicherheit im Internet betrifft. Insbesondere in Hinblick auf die Sicherheit erscheint fraglich, wie effektiv die jungen Konsumenten derzeit geschützt werden.
Die Schattenseite der digitalen Medien
Wie für alle Nutzer des Internets gilt auch für Kinder, das die Nutzung der neuen Medien mit Vor- und Nachteilen verbunden ist. Bei einem längeren Auslandsaufenthalt oder auch nur in einem Urlaub ist es beispielsweise problemlos möglich, permanent in Kontakt zu den Eltern zu stehen. Diese Möglichkeiten hätte es noch vor 20 Jahren nicht gegeben, hier hätten sich die Familien auf den klassischen Brief und wenige teure Telefonate beschränken müssen. Auf der anderen Seite ist es so, dass die Kinder ihren Eltern bei der Nutzung der digitalen Medien häufig überlegen sind – was nicht nur positiv zu bewerten ist. Häufig nutzen sie Plattformen und Netzwerke, in denen ihnen die Eltern nicht folgen können. So begrüßenswert es Fachleuten zufolge sein kann, wenn Kinder nicht permanent überwacht werden – es resultieren auch Risiken. Eine davon wird unter dem neudeutschen Begriff „Cybergrooming“ zusammengefasst.
Cybergrooming auf dem Vormarsch
Zu diesem Verbrechen kommt es häufiger als angenommen, 2015 wurden 1958 Fälle registriert – eine Verdopplung innerhalb von zehn Jahren. In diesem Zusammenhang stellt sich für die Eltern natürlich die Frage, wie sie ihr Kind vor solchen Risiken bewahren können. Zum einen raten Experten dazu, die eigenen Sprösslinge für das Thema zu sensibilisieren. Insbesondere online nehmen Menschen häufig falsche Identitäten an, dieses Wissen muss an die Kinder vermittelt werden. Eltern sollten zudem den glaubhaften Eindruck vermitteln, dass ihr Kind auch bei solchen Anliegen keinen Ärger bekommt. Wie sich herausstellt, ist es dem Betroffenen oft unangenehm, sich an die Erziehungsberechtigten zu wenden. Zudem dürfen die Kinder so wenig Informationen wie möglich über sich preisgeben, für Online-Spiele sind Alter, Geschlecht sowie der Realname verzichtbar. Hilfreich ist es natürlich, wenn die Erziehungsberechtigten sich selbst ein wenig mit dem Internet im Allgemeinen und Chat-Räumen im speziellen auskennen. Keinesfalls sei es Fachleuten zufolge allerdings ratsam, dem Kind die notwendige Technik wegzunehmen oder es einschüchtern zu wollen. Auf diese Weise wird nur erreicht, dass die Kontakte letztlich im Dunkeln bleiben – und das Vertrauen gänzlich verloren gegangen ist. Klüger ist es, Alternativen zu schaffen: Im Internet finden sich Websites für Kinder die geprüfte, sichere Surfräume anbieten. Zudem kann bei der Nutzung bestimmter Plattformen auch immer gemeinsam nach Alternativen gesucht werden, die weniger Daten sammeln oder eine Verschlüsselung ermöglichen. Werden beispielsweise kompromittierende Fotos vom Kind veröffentlicht, können diese Fotos dem Betreiber der Plattform gemeldet werden. Außerdem ist es bei vielen sozialen Netzwerken möglich, Verlinkungen zu verhindern. Ein „Mediennutzungsvertrag“ zwischen Kindern und Eltern ist ebenso hilfreich, um die getroffenen Vereinbarungen verbindlich zu fixieren. Dadurch wird auch dem Kind ins Gedächtnis gerufen, wie wichtig der sorgsame Umgang mit den digitalen Medien ist.
Software kann Sicherheit erhöhen
Sinnvoll kann es zudem auch sein, für einen technischen Schutz zu sorgen. Hochwertige Sicherheitsprogramme wie Bitdefender Internet Security erlauben einen Kinderschutz per Remote Control. Unangemessene Inhalte werden automatisch blockiert, der Internetzugang lässt sich auf festgelegte Zeiten einschränken. Zudem ist es möglich, die Online-Aktivitäten per Fernzugriff zu überwachen. Auf diese Weise können die Eltern ab und an nach dem Rechten sehen und sich einen Überblick über die Internetaktivitäten des eigenen Kindes verschaffen.
In Verbindung einer grundsätzlichen Skepsis und einer gesunden Portion Misstrauen, die auch dem Kind vermittelt werden sollte, ist das Risiko für Cybergrooming überschaubar. Grundsätzlich sind Kinder empfänglich für Komplimente von Erwachsenen. Daraus ergibt sich, dass Eltern Vertrauen schaffen und einen wertschätzenden Umgang mit ihren Kindern pflegen sollten.
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