Kindgerechte Suchmaschinen: Wie Kinder sichere Antworten auf ehrliche Fragen erhalten
Wir nutzen sie zur Klärung alltäglicher Fragen, für inspirierende Rezeptideen oder zur detaillierten Recherche: Die Suche im Internet ist längst ein wichtiger Teil unseres Alltages geworden. Auch unsere Kinder befragen immer früher Suchmaschinen und kommen in Kontakt mit den vorgeschlagenen Ergebnissen. Um sie vor schädlichen Inhalten zu schützen, geben wir einen kurzen Einblick in die Funktion einer Suchmaschine – und klären, wie ein kindgerechter Umgang möglich ist.
So starten Kinder eine Suchanfrage
Eines vorweg: Das Suchverhalten von Kindern unterscheidet sich massiv von unserem. Zum einen schleichen sich naturgemäß mehr Fehler bei ihren Anfragen ein. Tipp- wie auch Rechtschreibfehler sind eher die Regel als die Ausnahme. Zum anderen sind unsere Kleinen noch nicht dazu fähig, ihre Suche auf einige wenige Schlüsselwörter zu beschränken. Sie geben ihre Fragen deshalb genau so ein, wie sie diese stellen würden: in ganzen Sätzen. Zusätzlich können sie die aufgelisteten Ergebnisse noch nicht annähernd selektieren. Statt sich durch die verschiedenen Treffer zu scrollen, wird ihre Aufmerksamkeit vielmehr direkt auf die obersten Ergebnisse gelenkt, wo sie meist auch bleibt. Das hat zur Folge, dass die erstplatzierten Websites vergleichsweise oft aufgerufen werden. Dabei sprechen die bestplatzierten Treffer nicht unbedingt für die besten Ergebnisse, sondern oftmals nur für viele Website-Aufrufe. Aber auch andere Gründe können hinter der Platzierung stecken.
Die Gewichtung von Suchergebnissen
Bei Suchmaschinen von Großkonzernen wie Google bestimmen Algorithmen die Platzierungen der Treffer. Nach bestimmten Kriterien erfolgt eine Gewichtung der Ergebnisse, die daraufhin in ein absteigendes Ranking gestellt werden. Die Gewichtung allerdings ist selten statisch, sondern durch verschiedene Strategien und Maßnahmen beeinflussbar. So ist es möglich, die Sichtbarkeit der Website aktiv zu erhöhen – losgelöst von der Wertigkeit des Inhalts oder seiner Qualität. So gibt es beispielsweise spezielle Online Marketing Agenturen wie performanceliebe.de, die sich der Erhöhung der Sichtbarkeit verschrieben haben.
Viele kennen es wahrscheinlich noch von der Online-Suche nach dem Kombi-Kinderwagen, der ergonomischen Schultasche oder dem neusten Baukastenset: Bei der Suchanfrage nach einem Produkt stehen oft mit »Anzeige« markierte Beiträge einer bestimmten Marke an der Spitze. Der Grund ist bereits zu erahnen: Die Unternehmen zahlen dafür, dass ihre Anzeige geschaltet wird. Das Vorgehen ist als Suchmaschinenwerbung bekannt und ein beliebtes Werkzeug, um sich eine hohe Platzierung im Ranking der Suchergebnisseite zu sichern. Die Anzeige wird jedes Mal dann aktiviert, wenn eine Suchanfrage mit einem der zuvor definierten Schlüsselwörter, auch Keywords genannt, gestartet wird. Unnötig zu erwähnen, dass gerade im Bereich der für Kinder interessanten Produkte und Branchen viel Geld für Anzeigen fließt. Schließlich sind Kinder besonders empfänglich für Werbung und Kaufempfehlungen. Markenbindung ist hier das Stichwort und das klare Ziel verschiedenster Unternehmen. Denn aus jedem kleinen Kunden wird später einmal ein großer.
Wir Erwachsenen können die Marketing-Strategien bei Suchergebnissen nicht nur durchschauen und umgehen, sondern auch einen Vorteil daraus ziehen: Wenn wir wissen, wie die Suchmaschinenplatzierung durch Werbung oder eingebettete Links zu verbessern ist, können wir unsere eigene Internetpräsenz effektiv steigern. Kinder hingegen müssen den Umgang mit Suchmaschinen erst lernen, um ihre Funktionsweise nach und nach zu verstehen.
Medienkompetenz: Der Schlüssel zum sicheren Surfen
Wie alle Bereiche des digitalen Umgangs gehört die Suchanfrage deshalb ebenfalls zu den Medienkompetenzen – und die müssen dem Kind erst beigebracht werden. Auch die Schule liegt in der Verantwortung, diese gezielt zu lehren. In fächerübergreifenden Rahmenplänen nähern sich Lehrerinnen und Lehrer deshalb allmählich mit ihren Schülern dem Thema an. Und die Auseinandersetzung damit wird von Jahr zu Jahr wichtiger wird, denn 2019 nutzten bereits 54 Prozent der Kinder ab 6 ein Smartphone und ganze 78 Prozent ein Tablet. Der Gebrauch von smarten Begleitern wird ihnen beinahe in die Wiege gelegt – nicht umsonst sprechen wir von der Generation Z.
Kindersuchmaschinen: Die sichere Alternative
Um Kinder aktiv vor schädlichen Inhalten zu schützen, wurden bereits vor Jahrzehnten alternative Suchmaschinen entwickelt. Sie sind komplett auf das Kindeswohl bedacht und die freigeschalteten Inhalte dem Alter angepasst. Deutschlandweit beliebte Kindersuchmaschinen sind:
- fragFINN: Hierbei handelt es sich um eine kostenlose Suchmaschine, die vor allem Kindern zwischen 6 und 12 Jahren einen sicheren Ort zum Surfen bietet. Die Plattform ist mit informativen Tipps, ergänzenden Videos und altersgerechten Nachrichten angereichert.
- Blinde Kuh: Eine Suchmaschine mit Tradition, die sich bereits seit 1997 für eine kindgerechte Suche einsetzt. Die erlaubten Inhalte werden redaktionell streng geprüft, dennoch weiß die Suchmaschine mit einem größeren Angebot als fragFinn zu überzeugen. Sie ist für Nutzerinnen und Nutzer zwischen 6 und 14 Jahren geeignet.
Es gibt zwei markante Unterschiede zwischen den geläufigen Suchmaschinen und Kindersuchmaschinen. Zum einen werden in der Kindersuchmaschine keine Anzeigen geschaltet – die Ergebnisse bleiben also so werbe- wie auch wertfrei. Zum anderen betreuen Mitarbeiter die zugelassenen Inhalte. Statt automatisierte Algorithmen bestimmen also Menschen mittels einer erzeugten Whitelist, welche Ergebnisse welcher Website zugelassen werden. Manuell werden so die Datenbanken der Suchmaschinen angelegt und dabei stets aktualisiert, verwaltet und gepflegt. So bieten die angezeigten Ergebnisse einen weitaus höheren Schutz vor ungeeigneten Inhalten. Doch auch hier sind wieder die Eltern gefragt: Rutscht doch einmal ein riskanter Inhalt durch, liegt es an uns, diesen zu melden, damit er herausgenommen werden kann.
Die aktivste und beste Möglichkeit zum Schutz ist und bleibt allerdings eine ausgereifte Medienerziehung. Kindersuchmaschinen bieten deshalb den geeigneten Rahmen, in dem wir uns gemeinsam mit unseren Kindern vor den Computer oder das Smartphone setzen und die Suchmaschinen-Angebote ausprobieren können. Denn nur, wenn unsere Kinder frühzeitig über die Gefahren im Internet aufgeklärt werden, lernen sie, sich vor ihnen zu schützen. So können sie bald sicher im weltweiten Lexikon namens Internet die Antworten finden, nach der sie begierig suchen.